Archiv der Kategorie: Cinema Paradiso

Beflügelt.

Im vergangenen Kalenderjahr habe ich dank Geschäftsreisen und einmal Urlaub insgesamt knapp 45.000 Flugkilometer hinter mich gebracht, also quasi gut rund einmal um die Erde inklusive ein-, zweimal den Weg nicht gefunden.

Das ist natürlich schon einiges, aber im Vergleich zu vielen regelmäßig Geschäftsreisenden dann doch wieder auch nicht. Aber es reicht dann doch, dass das Reisen in Flugzeugen für mich mittlerweile ein wenig den Glamour und den Sexappeal verloren hat, den das Fliegen früher natürlich auch auf mich mal ausgestrahlt hat. Es ist zwar noch nicht auf den Stand von Busfahren abgerutscht, aber so ungefähr auf dem Level von Zugreisen…

Während die innereuropäischen Flüge zumeist mit den diversen Lowcost-Carriern ex Colonia (oder Düsseldoof) unternommen wurden, habe ich für die Flüge nach USA eigentlich immer United Airlines genutzt, dank guter Kontakte zu den dortigen, netten Sales-Leuten.

Aber natürlich haben wir auch gute Kontakte zu anderen Airlines und so kam es, dass wir vorletzte Woche im Düsseldorfer Cinestar bei einer VIP-Premiere des neuen George Clooney-Vehikels „Up in the air“ waren, auf Einladung von American Airlines.

Schließlich war American einer der Sponsoren dieses Films (und auch der Premieren-Reihe), gemeinsam im Übrigen mit der Autovermietung Hertz und der Hotelkette Hilton, die (gemeinsam mit dem Popcorntüten-Sponsor Blackberry und Paramount) vor Beginn des Films vorgestellt wurden – und dann lustigerweise nochmal rund zehn Minuten später innerhalb des Films in unmittelbarer Folge hintereinander geschnitten wurde: Erst eine Einstellung mit rangierenden AA-Flugzeugen, Schnitt, Shot auf ein Hilton-Hotelgebäude, Schnitt, Clooney läuft vor einem riesigen Hertz-Schild entlang.

Sehr kurios, wenn man kurz vorher erst genau die Liste an Sponsoren gehört hat – aber immerhin war es auch nicht so penetrant (auch im Rest des Films nicht wirklich), als dass es den Filmgenuss nachhaltig getrübt hätte.

Und der Genuss dieses Films war wirklich groß auf meiner Seite.

Ich muss dabei zugeben, dass ich für die lakonisch-satirische Art, in der Jason Reitman seine Filme inszeniert, sehr anfällig bin. „Thank you for smoking“ hat mir damals schon ziemlich gut gefallen, „Juno“ hat mich dann sogar schwer begeistert.

Relativ nahtlos daran anknüpfen konnte dann auch der dritte Reitman, zumal mir auch das Thema sehr naheliegt: Clooney spielt Ryan Bingham, einen Mann, der an rund 320 Tagen im Jahr auf Geschäftsreisen quer durch die USA unterwegs ist, dadurch kaum Bindungen zu anderen Menschen pflegt und sein Leben hauptsächlich in Hotelzimmern, Flugzeugen oder bei seinem Job (anderen Menschen die Nachricht überbringen, dass sie gefeuert sind) verbringt.

Natürlich bin ich da mit meinen rund 40-60 Tagen, die ich im Jahr geschäftlich unterwegs bin, doch ein ganz schönes Stück entfernt, aber nichtsdestotrotz kamen mir doch viele Einstellungen und Momente „erschreckend“ bekannt vor. Besonderes Highlight war dementsprechend natürlich auch die Einweisung des Newbies Natalie durch Reiseprofi Ryan in die Geheimnisse des Flugreisen – pure Comedy Gold, vor allem wenn man eben selbst mehrfach im Jahr diese Prozeduren durchläuft.

Auch insgesamt bewegt sich der Film irgendwo zwischen bissiger, schwarzhumoriger Satire (Ryan-Natalie) und lakonischer „Love“story (Ryan-Alex) und macht dabei sehr, sehr vieles richtig, wie ich finde.

Dazu kommen viele tolle Luftaufnahmen, zahlreiche sehr stimmungsvolle kleine und große Szenen, witzige, teils Screwball-würdige Dialoge, ein sehr ansprechender Soundtrack, ein für mich sehr schönes Ende – und einfach insgesamt ein Film, in dem ich mich sehr wohlgefühlt habe.

Sorry für die oberflächliche Kurzfassung, aber ich muss weiterreisen.

Meine Wertung: 8-9 von 10 Gabeln

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Des Wahnsinns fette Beute – Hirngabels Kinojahr 2008.

Wie schon im vergangenen Jahr, gibt es auch in diesem Jahr wieder einen verspäteten Rückblick auf das zurückliegende Kino-/Filmjahr – zumindest wenn man mal diese Unsitte als Maßstab nimmt, dass Jahresrückblicke egal von wem, egal in welchem Medium und egal zu welchem Thema zwanghaft vor dem Jahreswechsel vorgenommen werden müssen.

Etwas was ich eigentlich für ziemlichen Nonsens halte – denn schließlich kann man ein Jahr eigentlich erst nach seinem Abschluss wirklich beurteilen. But anyway.

Jedenfalls findet in der schnuckeligen, kleinen kino.de-Community die alljährliche Filmwahl zum kino.ED regelmäßig erst deutlich nach dem Jahreswechsel statt. So hat man dann eben auch ausreichend Zeit auch noch Filme, die im Dezember starteten nachzuholen und entsprechend würdigen zu können.

Und da ich gestern dort meine Filmjahresbilanz veröffentlicht habe, möchte ich meinen Lesern, die nicht zu dieser Community gehören, diesen Eintrag nicht vorenthalten. Ausserdem gabs ja auch lange genug keinen Content mehr hier.

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Winterkinder.

Die wenigen älteren meiner Leser werden sich vielleicht daran erinnern, dass ich vor ziemlich genau einem Jahr einen Bericht über eine Ski/Wintersport-„Doku“ hier gepostet habe, nämlich den Film „Waren Miller’s Playground“. 

Und auch in diesem Jahr, genauer gesagt am vergangenen Mittwoch, weilte ich wieder im Kölner Globetrotter-Geschäft, wo der neue Warren Miller-Film gezeigt wurde. Die aktuelle Edition trägt den Titel Children of Winter und ist der mittlerweile 59. Film, der unter der Flagge „Warren Miller“ die Wintersportsaison auch cineastisch einläuten soll.

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Diese Warren Miller-Filme sind im Prinzip immer nach dem selben Muster gestrickt und bestehen aus rund fünfzehn kleinerer „Episoden“, die teilweise locker miteinander verbunden sind, und beinahe alle eine Facette des Wintersports behandeln. Sie kommen auch nie regulär ins Kino, sondern werden nur im Rahmen einer „Tour“ in zahlreichen Städten gezeigt, bevor sie dann im darauf folgenden Jahr als DVD veröffentlicht werden. Und da auch in diesem Jahr einer unserer Kunden (Colorado bzw. Colorado Ski Country) als Sponsor dieser Tour auftritt, gab es für mich erneut die Möglichkeit einer Vorführung als Gast beizuwohnen [daher auch quasi ein Disclosure an dieser Stelle].

Und da alles so wie immer ist, kann ich im Grunde auch meine Kritik aus dem letzten Jahr übernehmen. Denn es sind die gleichen Stärken und auch die gleichen Schwächen, die Children of Winter im Vergleich zur letztjährigen Edition hat.

„Alles in allem also ein kurzweiliges Spektakel mit fantastischen Bildern, einem tollen Soundtrack und einigen amüsanten Momenten, das gerade für Anhänger des Wintersports ein Must See sein dürfte. „

Nun bin ich ja kein wirklicher Wintersportler, aber die Bilder sind nun mal ein Genuß. Wenn die Jungs und Mädels auf Snowboards oder Skiern vor Traumkulissen meterhoch durch die Lüfte wirbeln oder schroffe Hänge mit 50% Gefälle hinunterbrettern, dann ist das schon mehr als beeindruckend. Diese atemberaubenden Bilder verschmelzen dann meist prima mit dem Soundtrack, der glatt auch meine iTunes-Playlist sein könnte: Weezer, Radiohead, Beck, Coldplay, Cream, The Kooks, Sigur Ros, The Mars Volta und vieles gutes mehr…

Für Kurzweil sorgt dabei, die meist humorvolle und oft selbstironische Inszenierung der einzelnen Episoden und natürlich die Verschiedenheit der erzählten Geschichtchen. Zwar geht es immer wieder um den Spaß im Schnee und die Freestyler, wie auch die Tiefschneefahrer sind klar überrepräsentiert, aber es sind doch immer wieder interessante Facetten, die hier ausgegraben werden. Das fängt an bei den Musikern von Yukon Kornelius (einem Charity-Musikprojekt mit Musikern von diversen Bands wie den Barenaked Ladies und der Dave Matthews Band unterstützt von Jason Biggs), die neben der Musik auch ihre Liebe zum Wintersport in Vermont verbindet. Oder den aus Norwegen importiert Wettbewerb „Skijöring„, der regelmäßig in Leadville/Colorado stattfindet und der eher zu den brutaleren Varianten im Schnee gehört (im Wilden Westen natürlich stilecht mit Pferd aber ohne Helm durchgeführt). Zudem werden in den WM-Filmen auch immer wieder gerne Personen portraitiert, die ein gewisses Maß an Berühmtheit erlangt haben, wie z.B. Ex-Skiweltmeister Daron Rahlves bei seinem Trip nach Österreich oder die Surflegende Gerry Lopez, den es mittlerweile mehr auf die Snowboard-Pisten von Oregon zieht denn an die Küsten von Hawaii. Besonders interessant dann auch die letzte Episode über drei amerikanische Jungs, die nach Island reisen, um dort die Insel mit dem Segelboot zu umrunden und von diesem Boot aus immer wieder sonst unerreichbare Skihänge erkunden und austesten. Diese Episode hätte sicherlich das Potential gehabt, um einen längeren Dokufilm zu tragen.

Die Warren Miller-Tour wird noch bis Mitte Dezember diverse Städte in ganz Deutschland besuchen, wer sich also dafür interessiert, kann sich unter www.skitheworld.de die aktuellen Daten anschauen und auch Tickets reservieren. Vorreservierung kann ich auf jeden Fall dringend empfehlen, denn obwohl die Tickets für meinen Geschmack mit etwa 10-14€ recht teuer sind (gut, es gibt immerhin jeweils eine Verlosung), so sind die Veranstaltungen doch auch nahezu immer ausverkauft und heiss begehrt.

Zum Appetitanregen natürlich auch dieses Mal gerne wieder den Trailer anschauen:

Die längere, lässige Variante zu „White Room“ von Cream.

 

Und hier die etwas rasantere und kürzere Fassung zu „Ricky“ von Division Day.

 

Meine Wertung: 8 von 10 Schneegabeln

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Kurz Aufgepickt: Der Love-Guru.

 Und weiter geht es mit der Kino-Offensive.

Der Love-Guru
Penis-Komödie, USA 2008

Es scheint mir fast so, als ob eine direkte Korellation zwischen der Zahl der Filme, die ich sehe und meinem persönlichen Wertungsempfinden bestehen würde. Zumindest kann ich mir kaum vorstellen, dass ich einen Film wie Der Love Guru vor ein paar Jahren, als ich noch ungefähr wöchentlich und nicht nur zweimonatlich ins Kino gegangen bin, so protestlos hingenommen hätte. Anyway. 
„Der Love Guru“ ist nämlich mehr oder weniger ein albernes Maskierungs- und Peniswitzspektakel, das ein wenig so wirkt als hätte man die Stärken der Austin Powers-Filme abgeschöpft und den Rest in einen Mixer mit ein paar Bollywood-Klischees gesteckt, woraus dann eben jene Mike Myers-Produktion entstanden ist.
Gerüchteweise soll es wohl so gewesen sein, dass Myers eigentlich einen anderen Film drehen wollte, der aber vom Studio abgelehnt wurde, so dass er stattdessen den Love-Guru machte, um seine vertraglichen Pflichten zu erfüllen. Ob das stimmt, keine Ahnung, aber es  würde zumindest ein bisschen die weitestgehende Uninspiriertheit erklären.
Dennoch muss ich dem Film auch einige gute Momente zugestehen, wie z.B. fast alles was mit Jaques „Le Coq“ Grande (klasse: Justin Timberlake) zu tun hatte, ebenso wie die Sequenzen mit den beiden Sportkommentatoren (und in diesem Zusammenhang auch die Animationen der Vereinswappen). 

Und auch insgesamt habe ich mich erstaunlich wenig unwohl gefühlt, was vielleicht mit meiner weitestgehenden Abstinenz aus den hiesigen Kinosälen zu tun haben könnte, und ich mich so einfach freute, mal wieder die popcornundnachosmitkäsesoßegeschwängerte Luft eines Lichtspieltheaters atmen zu können. Anyway.

Erwähnenswert sind sicherlich neben Timberlake noch ein paar weitere Auftritte im Film: die besabbernswerte Jessica Alba, die hier wieder einmal das Eyecandy geben darf; Daily Show-Reporter John Oliver als etwas überdrehter Manager mit dem überaus kreativen Namen Dick Pants (Kollegin Samantha Bee hatte zudem einen Miniauftritt); der exzellente Host des exzellenten Colbert Reports Stephen Colbert als durchgeknallter Sportreporter Jay Kell; Jim Gaffigan, der einigen vielleicht aus der hier schon besprochenen schönen Serie My Boys bekannt ist, als seriöserer Co-Kommentator; und Omid Djalili als einer der diversen Gurus – Djilali sollte man mal in seiner nach ihm benannten Sketch-Show gesehen haben, die zuletzt am späten Sonntagabend im WDR lief. Über Kingsley lege ich mal den Mantel des Schweigens.

Mit sehr viel Wohlwollen und Altersmilde, sowie in Anbetracht der vielen Gastauftritte bin ich daher mal nicht ganz so streng.

Meine Wertung: 4 von 10 Penis-Gabeln

PS: Zumindest die zwei Teenager-Mädels in der Reihe hinter uns, die vermutlich wegen JT gekommen waren, hatten einen Heidenspaß bei den vielen pubertären Witzchen und Penisanspielungen.

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Kurz aufgepickt: Wall-E.

Da ich meine eher Medien-interessierte Leserschaft hier nicht komplett vergrätzen möchte, wird es mal wieder Zeit,  ein wenig Leinwand-Content zu bringen. Denn es gibt ein bisschen was aufzuarbeiten in Sachen Kinofilme, nachdem ich zuletzt mal wieder etwas häufiger Kinosäle von innen gesehen habe. Die Ausbeute des vergangenen Freitags folgt dann morgen.

Wall-E
Animation, USA 2008

Filme von Pixar sind eigentlich immer eine sichere Bank. Nein, man streiche das „eigentlich“ – denn sie sind immer eine sichere Bank. Bislang gab es noch keinen einzigen Film aus der Animationsschmiede* von Pixar, der mir nicht zumindest gefallen hat. Selbst der für mich eher enttäuschende Ratatouille war letztlich immer noch ansprechende Unterhaltung und hatte einige Highlights zu bieten.
Wall-E ist, nach den Autos aus dem (wirklich fantastischen und vielfach unterschätzten) Cars, nun der zweite Feature Film von Pixar, der etwas nicht organisches Maschinelles quasi zum Leben erweckt (die menschlichen und tierischen Spielzeuge aus Toy Story mal aussen vor gelassen).
Die Geschichte ist (im Grunde auch wie üblich) schnell zusammengefasst: Die Erde wurde von den Menschen so verdreckt, dass sie auf ein gigantisches Raumschiff geflüchtet sind, um dort zu überleben, während auf der Erde die Roboter-Flotte der Buy N Large-Company wieder für Ordnung und Sauberkeit sorgen sollen. Nach mehreren hundert Jahren ist lediglich ein kleiner Aufräumroboter namens Wall-E noch aktiv, der mittlerweile beinahe menschliche Züge entwickelt hat und sich sogar mit einer kleinen Küchenschabe angefreundet hat. Eines Tages trifft er dann auf einen Sondierungsroboter namens EVE, der die Erde nach organischem Material absuchen soll – und (natürlich) verliebt er sich in sie.

Die insgesamt etwas eindimensionale Story, die zudem auch in Sachen Logik einige kleinere und größere Löcher aufweist bzw. Fragen beim Zuschauer hinterlässt, ist dabei ein kleiner Wermutstropfen, wenn man den Film über den Kopf angehen würde. Erfreulicherweise schleicht sich der Film aber, wie so viele Pixar-Werke vorher wieder einmal über Zwerchfell und die Niedlichkeitssynapsen in die Genußzonen des Zuschauers. Denn mit dem Roboter Wall-E, der in seiner Optik mehr als deutlich an seinen Realfilmkollegen Nummer 5 erinnert, ist den Machern wieder mal ein wirklichr Sympathieträger gelungen, der trotz des mechanischen Äußeren einen hohen Niedlichkeitsfaktor besitzt und man dem Streben des kleinen Blechhaufens nach seiner ersten Liebe gerne beiwohnt. Auch humoristisch lässt Wall-E wenig zu wünschen übrig und weist eine weitaus höhere Gag-Dichte auf als noch bei Ratatouille, so dass sich selten Langeweile einstellt. Und ist es mal nicht witzig, so kann man sich wieder einmal wunderbar an den fantastischen visuellen Welten ergötzen, bei denen die Pixar-Macher natürlich auch weit mehr Möglichkeiten hatten als noch beim Vorgängerfilm.
Besonders zugesagt hat mir aber der Kontrast von futuristischem Design im Gegensatz zu den vielen Retro-Elementen. In erster Linie natürlich die Sequenz aus dem Musical Hello, Dolly, die immer wieder eingespielt wird und so etwas wie die Manifestation von Wall-E’s Vermenschlichung ist. Hinzu kommt aber auch, dass der Score von Thomas Newman immer wieder sehr klassisch daherkommt und so schon von der ersten Szene an einen angenehmen Kontrapunkt zur zugemüllten Erde und dem technisierten Raumschif setzen, aber dennoch eine perfekte audiovisuelle Kombination bilden, die extrem zum Wohlfühlfaktor des Films beitragen.

Wenn wir grade beim Stichwort „Retro“ sind, müssen wir natürlich auch noch den Vorfilm Presto erwähnen, der zwar animiert ist, aber voll und ganz in der Tradition klassischer Disney-Cartoons steht und ein 5minütiges Slapstick-Feuerwerk bietet.

Meine Wertung: 8 von 10 Gabeln

* Kann man eigentlich von Pixar reden OHNE den Begriff „Animationsschmiede“ zu verwenden? Ich nicht.

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Kurz aufgepickt: Tropic Thunder.

Tropic Thunder
USA, 2008

Lange gab es hier keine Filmkritik mehr, weder zu älteren, noch zu aktuelleren Filmen. Ganz einfach, weil es mich seit Juli in keinen Kinosaal mehr verschlagen hat, und auch nur sehr sporadisch Filme von DVD meine Abendgestaltung beinhalteten. Das hat sich heut abend aber endlich mal wieder geändert, denn dank einer Woche Urlaub gab es mal wieder Zeit und Gelegenheit für einen Kinobesuch.
Und erfreulicherweise startete an diesem Wochenende auch gleich ein Film, den ich für sehr interessant befand: die Kriegsfilmparodie Tropic Thunder von Ben Stiller.
An diesen Film hatte ich dann doch recht hohe Erwartungen, schließlich stand neben Stiller ein tolles Ensemble auch vor der Kamera: Jack Black, Robert Downey Jr., Tom Cruise, Steve Coogan, Matthew McConaughey, Nick Nolte und Danny McBride (der vielleicht mit der neuen HBO-Comedy „East Bound and Down“ etwas bekannter werden könnte). Nicht alles Garanten für einen guten Film, aber doch wirklich absolute Prominenz, die einiges versprach.

Und unter dem Strich auch absolut halten konnte. Denn Tropic Thunder ist ein wahrer Bombenhagel an kleinen und größeren Anspielungen auf das Genre des Kriegsfilms – angefangen bei Apocalypse Now über Platoon bis hin zu den Rambo-Filmen, werden hier nahezu sämtliche Klischees, die man aus diesem Genre kennt durch den Wolf gedreht. Und auch das Medienbusiness an sich bekommt mehrfach sein Fett weg durch den Ansatz, dass hier eine Filmcrew versucht, einen Film über den Vietnamkrieg zu drehen, und dabei plötzlich mit einer Gruppe militanter Drogenhändler konfrontiert wird.

Natürlich ist das storytechnisch alles nicht so wahnsinnig überzeugend, aber das ist ja bei Parodien oftmals nicht wirklich der Fall und so wirkt dann einiges doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber das wichtige ist, dass es lustig ist – und das ist hier absolut der Fall. Schon angefangen beim wirklich fantastischen Einstieg, über die schon angesprochenen vielen Verballhornungen bekannterer Kriegsfilmsequenzen bis hin zur köstlich überdrehten Performance von Tom Cruise – ich kam, als Kenner doch einiger Kriegsfilme, meist nicht mehr aus dem Lachen heraus.
Ein Bonuspunkt geht zudem an Robert Downey Jr.

Meine Wertung: Äusserst amüsante 8 von 10 Gabeln

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Kurz aufgepickt: Kops & Kung Fu Panda.

Kops
Komödie, Schweden 2003

Irgendwo in der schwedischen Provinz sorgt eine 6köpfige Polizeiwache für Ruhe und Ordnung in ihrer kleinen Gemeinde – ohne dabei vor wirkliche Hindernisse gestellt zu werden, ist die Kriminalitätsrate dort doch bei quasi Null. So bleibt also ausreichend Zeit, um die eine oder andere ausgebüchste Kuh einzufangen und es sich ansonsten gut gehen zu lassen oder den eigenen Tagträumen hinzugeben.

Doch eines Tages bekommt die Wache Besuch aus Stockholm von einer Mitarbeiterin des Polizeistabs, die die Dorfpolizisten über die baldige Schließung der Wache informiert. Schließlich gäbe es ja ohne Kriminalität keinen Grund hier weiterhin eine Wache zu unterhalten.

Aber da die Jungs (und die Dame) nicht wirklich auf den Kopf gefallen sind, scheint es noch einen Ausweg zu geben, um die Schließung zu vermeiden: Kriminalität muss her! Und wenn man ohnehin schon selbst nicht allzu viel zu tun hat, dann kann man ja eigentlich auch direkt selbst dafür sorgen…

Der Regisseur mit dem typisch schwedischen Namen Josef Fares sorgte 2000 zum ersten Mal für Aufsehen mit seiner hervorragenden Culture-Clash-Comedy „Jalla Jalla„. Drei Jahre später legte er dann, teilweise mit dem gleichen Team, mit dieser „Provinzbullen“-Komödie nach, die in Schweden zu einem Riesenhit wurde und auch in anderen Ländern veritable Erfolge verzeichnen konnte – und das durchaus zurecht. Zwar nimmt sich der Film auch ab und mal seine Auszeiten, aber insgesamt ist Fares Fares auch hier wieder ein unterhaltsamer Film, voll mit verschrobenen Charakteren gelungen. Durchaus empfehlenswert für einen amüsanten Abend ohne größere Ansprüche. Sehr gut gefiel mir im Übrigen auch die Art und Weise, wie das Ganze zu Ende gebracht worden ist. Mal schauen, was von der schwedischen Fares-Clique demnächst noch so kommt. Allmählich wird es mal wieder Zeit.

7 von 10 Gabeln

 

Kung Fu Panda

Komödie/Animation, USA 2008

 

 

 

 

 

 

 

Mittlerweile gehören Animationsfilme ja zum alltäglichen Kinogeschäft und dass die Animationstechnik fast jedes Mal großartig aussieht ist eigentlich keine Neuigkeit mehr. Von daher geht es also demnach eigentlich vorwiegend um Geschichten.

Eben jene ist allerdings nicht wirklich die Stärke von Kung Fu Panda, in dem es um den eher tollpatschige Pandabären Po geht, der durch einen Zufall (es gibt keine Zufälle!) auserwählt wird, der nächste Drachenkrieger zu werden und das heimische Tal vor dem drohenden Überfall durch den bösen KungFu-Meister Tai Lung zu bewahren. Leider geizten die Drehbuchautoren an wirklichen Wendungen, so dass das Geschehen weitestgehend überraschungsarm bis zum großen Finale so vor sich hinplätschert.

Nun würde man natürlich erwarten, dass ich den Film somit hier ordentlich abstrafe und eine miese Bewertung gebe – tue ich aber nicht. Denn unter dem Strich habe ich mich nämlich so gut wie gar nicht gelangweilt, sondern mich wirklich unterhalten gefühlt. Denn während bei der Story weitestgehend gespart wurde, ist es immerhin hervorragend gelungen, den Film mit einer ordentlichen Portion Humor und Witz anzufüllen, so dass die Sequenzen zwischen den Kampfszenen sehr kurzweilig gestaltet werden.

Hinzu kommt -und jetzt führe ich mein eingangs getätigtes Statement schon ad absurdum-, dass die Optik von KFP wirklich großartig gelungen ist. Einerseits natürlich State-of-the-art-Animationstechnik, aber andererseits auch immer wieder eingestreute Szenen im klassisch-asiatisch angehauchten Zeichentrickstil, die wirklich toll eingebaut sind und dem Film so sein ganz eigenes Flair verleihen.

Ohnehin sind auch die immer wieder mal auftauchenden Referenzen an die klassischen Kung Fu-Filme (von denen ich die wenigsten kenne, aber zumindest einige vermuten kann) eine wunderbare Auflockerung, die den Film so insgesamt sehr kurzweilig werden lässt.

Im Grunde also ein Film wie ein Glückskeks: Nicht gerade nahrhaft aber durchaus mal für ein wenig Amüsement gut.

7 von 10 Gabeln

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Fertile Myrtle and the Bleeker-Boy.

Da ja bekanntermaßen heute nacht die Verleihung der Oscars ansteht, wird es heute mal Zeit eine Sache nachzuholen, die schon seit mittlerweile einem Monat bei mir auf „Wiedervorlage“ ist: Eine Kritik zu dem Film „Juno“ schreiben.

Schließlich war dieser kleine Independent-Film die Sensation bei der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen. Mit gleich vier Nominierungen in den Hauptkategorien Regie, Hauptdarstellerin, Drehbuch und sogar Bester Film hatten nur die wenigsten gerechnet.

Juno

Komödie, USA 2007
Laufzeit: 96 min
Regie: Jason Reitman
Darsteller: Ellen Page, Michael Cera, Jason Bateman, Jennifer Garner, J.K. Simmons, Allison Janney

Juno heisst die Hauptfigur dieses Films und sie ist schwanger. Mit 16. Eine Begebenheit, die ihr Highschool-Leben natürlich ordentlich durcheinander wirbelt, denn schließlich stellen sich jetzt einige entscheidende Fragen. Wie werden nun die Eltern reagieren? Was sagt der Typ, der sie geschwängert hat dazu? Und überhaupt, was machen mit so einem Ofen in der Röhre? Abtreiben? Oder doch mehr so Augen zu und durch?
Oder eben das Ding rausbringen und dann an jemand anders abgeben. Sprich: Adoption – die Variante, für die sich Juno letztlich entscheidet.

Schwangerschaft im Teenager-Alter ist sicherlich ein durchaus diffiziles Thema und die oben angerissenen Fragen haben oftmals hochdramatisches Potential. Dementsprechend trifft der Film Juno bei einigen auf Widerspruch, setzt er sich doch „einfach so“ über diese tragischen Aspekte hinweg und spinnt vor diesem problematischen Hintergrund eine ziemlich lockere Komödie, die man salopp mit dem Attribut „Feel-Good-Movie“ belegen könnte und die mir äußerst gut gefallen hat.

Dies ist neben dem guten Gespür für Stimmungen von Regisseur Jason Reitman (Thank you for smoking) und dem exzellenten Soundtrack sicherlich vor allem der Hauptfigur Juno (brillant gespielt von der fantastischen Ellen Page) zu verdanken, die man nicht anders als kess bezeichnen kann. Mit dem Mundwerk eines Bierkutschers und einem sehr ausgeprägten Willen stellt sie sich den Herausforderungen entgegen. Dies mag man für eine 16jährige als zu überzeichnet beurteilen, aber andererseits kommt die Redewendung „Man wächst an seinen Herausforderungen“ ja nicht von ungefähr, so dass ich die Art und Weise des Umgangs von Juno mit der Situation durchaus als realistisch einschätzen würde. Zumal sie ja auch durchaus fragile Momente hat, in denen sie kindliche Züge an den Tag legt und die zeigen, dass ihre große Klappe vor allem auch eine Art Schutzmechanismus ist.

Tja, jetzt ist diese „Kritik“ vor allem zu einer Verteidigungsrede geraten, was sicherlich mit dem langen zeitlichen Abstand zum Kinobesuch zu tun hat. Deswegen sei es hier noch mal kurz auf den Punkt gebracht: Ein wirklich liebenswerter Film mit einer Reihe toller Darsteller (Ellen Page, Michael Cera, Jason Bateman) und einer exquisiten Auswahl an bester Indie-Musik, dem die Balance perfekt gelingt eine Komödie vor diesem thematisch schwierigen Hintergrund zu sein, ohne sich über die Figuren und deren Probleme selbst lustig zu machen. Und aus diesen Gründen kann ich alle Oscar-Nominierungen auch völlig nachvollziehen.

Sehr positiv gestimmte 9 von 10 Gabeln

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Wer ist nochmal Oscar?

Wie im vorangegangen Thread schon angedeutet, wählen wir (bzw. hauptsächlich die anderen, da ich so wenig gesehen habe) derzeit in der Community von kino.de, meiner virtuellen Heimat, unsere Preisträger des Kinojahrgang 2007. Am Freitag ist nun der erste Wahlgang zu Ende gegangen, bei dem jeder User seine Top10 (oder mind. Top3) abgegeben hat. Die einzelnen Platzierungen entsprechen dabei unterschiedlichen Punktezahlen, deren Addition dann die 5 Nominierten ergibt.
Um auch kleineren Produktionen eine Chance zu geben, haben wir zudem eine Wildcard-Regelung eingeführt für Filme mit dem höchsten Punkteschnitt bei mind. 5 Nennungen. Dies erklärt dann auch, dass es in manchen Kategorien zu 6 Nominierten gekommen ist.

Im Laufe der kommenden Woche werden nun in geheimer Wahl die jeweiligen Favoriten an die Wahlleiter gesendet, und die Ergebnisse dann im Laufe des kommenden Sonntags, also dem Tag der Oscar-Verleihung, an dieser Stelle bekanntgegeben.

Hier aber nun die Nominierungen der Community in den jeweiligen Kategorien, vorangestellt noch eine zahlenmäßige Übersicht:

Nominierungen pro Film

9x Abbitte
9x Death Proof
8x Zodiac
7x Pans Labyrinth
5x Prestige
4x Sunshine
3x Blood Diamond
3x Letters from Iwo-Jima
2x Hairspray
2x Harry Potter und der Orden des Phoenix
2x Inland Empire
2x Ratatouille
2x Shoppen
2x Tödliche Versprechen
1x 300
1x Black Book
1x Elizabeth – Das goldene Königreich
1x Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford
1x The Fountain
1x Hallam Foe – This is my Story
1x Helloween
1x Lady Vengeance
1x Little Children
1x Mitten ins Herz
1x Persepolis
1x Pirates of the Carribean -At Worlds End
1x The Queen
1x Tagebuch eines Skandals
1x Transformers


Bester Film

Death Proof (Quentin Tarantino)
Lady Vengeance (Park Chan-Wook)
Pans Labyrinth (Guillermo Del Toro)
Prestige – Meister der Magie (Christopher Nolan)
Sunshine (Danny Boyle)
Zodiac – Die Spur des Killers (David Fincher)

Zu den Filmen selbst kann ich nicht soviel sagen, da ich nur zwei Filme davon gesehen habe – die sind aber zumindest auch in meiner persönlichen Top10 gelandet. Wenngleich ich „Prestige“ nicht soo stark einschätzen würde. Sehr interessant jedenfalls zwei Aspekte:
a) Lady Vengeance hat lediglich eine einzige Nominierung bekommen, die aber ausgerechnet bei „Bester Film“
b) Abbitte, deutlich am meisten nominierter Film, hat ausgerechnet keine Nominierung für „Bester Film“ bekommen.

Zur Info noch die Platzierungen hinter den Nominierten:
7. The Fountain
8. Abbitte
9. 300
10. Blood Diamond
11. Letters from Iwo-Jima
12. Das Bourne-Ultimatum
13. Import Export
14. Shoppen
15. Die Ermordung des Jesse James…
      Die Simpsons – Der Film
17. Black Book
18. Tödliche Versprechen
19. Ratatouille
20. Inland Empire


Beste Regie

G. del Toro für Pans Labyrinth
C. Eastwood für Letters from Iwo-Jima
D. Fincher für Zodiac
Q. Tarantino für Death Proof
J. Wright für Abbitte
 

Beste Szene

Abbitte  [„Dünkirchen“ – Kamerafahrt am Strand von Dünkirchen ]
Inland Empire [”Walk of Fame” – Nikki/Susan kotzt Blut auf den Hollywood Blvd., schleppt sich zur Ecke Vine Street und stirbt während des skurrilen Dialogs der Obdachlosen
Letters from Iwo Jima [„Letter“ – Der Brief der Mutter des gefangenen US-Soldaten wird vorgelesen und die japanischen Soldaten erkennen sich selbst darin.]
Pans Labyrinth [„Pale Man , Das Händeaugenmonster“ – Die zweite Aufgabe Ofelias beim Dinner des Pale-Mans.]
Ratatouille [„Ratatouille“ – Der böse Chefkritiker wird durch das Ratatouille Remys in seine Kindheit versetzt.]
Tödliche Versprechen [”Dampfbad” – Der Kampf in der Sauna.]


Beste Hauptdarsteller

Christian Bale für Prestige – Meister der Magie
Leonardo Di Caprio für Blood Diamod
Jack Gyllenhaal für Zodiac – Die Spur des Killers
James McAvoy für Abbitte
Viggo Mortensen für Tödliche Versprechen
 

Beste Hauptdarstellerin

Judi Dench für Tagebuch eines Skandals
Laura Dern für Inland Empire
Carice von Houten für Black Book
Helen Mirren für The Queen
Kate Winslet für Little Children


Bester Nebendarsteller

Djimon Hounsou für Blood Diamond
Michael Caine für Prestige
Mark Ruffalo für Zodiac
Robert Downey Jr. für Zodiac
Sergi Lopez für Pans Labyrinth


Beste Nebendarstellerin

Sairse Ronan für Abbitte
Jennifer Connelly für Blood Diamon
Vanessa Ferlito für Death Proof
Michelle Pfeiffer für Hairspray
Imelda Staunton für Harry Potter und der Orden des Phoenix
 

Bestes Ensemble

Abbitte
Death Proof
Shoppen
Sunshine
Zodiac


Bester Soundtrack

Abbitte
Death Proof
Hairspray
Hallam Foe – This is my Story
Ratatouille
The Fountain


Beste Kamera

Seamus McGarvey für Abbitte
Quentin Tarantino
für Death Proof
Roger Deakins für Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford
Tom Stern für Letters From Iwo Jima
Guillermo Navarro für Pans Labyrinth
Alwin H. Kuchler für Sunshine


Bestes Drehbuch

Christopher Hampton für Abbitte
Christopher Nolan / Jonathan Nolan für Prestige
Marjane Satrapi / Vincent Paronnaud für Persepolis
Quentin Tarantino für Death Proof
James Vanderbilt für Zodiac
Ralf Westhoff für Shoppen


Beste Ausstattung

Abbitte
Elizabeth – Das goldene Königreich
Pans Labyrinth
Pirates of the Caribbean – At Worlds End
Prestige


Beste Special Effects

300
Harry Potter und der Orden des Phönix
Pans Labyrinth
Sunshine
Transformers

Bester Song Chick Habit (April March) aus DEATH PROOF
Hold Tight (Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich) aus DEATH PROOF
Hurdy Gurdy Man (Donovan) aus ZODIAC
Love Hurts (Nazareth) aus HALLOWEEN
PoP! Goes My Heart (Hugh Grant) aus MITTEN INS HERZ
Und nun noch die Negativkategorien:


Zelluloidverschwender

300
Chuck und Larry – Wie Feuer und Flamme
Fantastic Movie
Ghost Rider
Last Days
Saw III


Größte Enttäuschung

300
Pans Labyrinth
Shrek Der Dritte
Spiderman 3
Transformers
 
Und weil Listen sowas tolles sind gibt es hier der Vollständigkeit halber noch die Community-Top10s der vergangenen Jahre (in Klammern dahinter meine damaligen Kandidaten):

Jahrgang 2006

1. Brokeback Mountain          [Science of Sleep]
2. Departed                              [Jarhead]
3. Children of Men                  [Casino Royale] 
4. Miami Vice                           [Walk the line]
    New World                           [Ricky Bobby]
6. Caché                                    [Children of Men]
7. Walk the line                        [Brick]
8. Casino Royale                      [Der ewige Gärtner]
9. Jarhead                                [Inside Man]
10. V wie Vendetta                 [Crank]

Jahrgang 2005

1. Sideways                               [L.A. Crash]
2. King Kong                             [Garden State]
3. Million Dollar Baby              [Sideways]
4. Garden State                        [Million Dollar Baby]
5. L.A. Crash                             [Maria voll der Gnade]
6. Sin City                                  [Saw]
7. Aviator                                   [L’auberge espagnole 2]
8. Haus aus Sand und Nebel    [Hooligans]
9. Batman Begins                      [Mathilde]
10. Star Wars: Episode III      [Kiss Kiss Bang Bang]
       Closer

Jahrgang 2004

1. Kill Bill Vol. 2                         [Sky Captain and the world of tomorrow]
2. Der Herr der Ringe 3           [Big Fish]
3. Lost in translation                [Vergiss mein nicht]
4. Vergiss mein nicht               [Liebe mich wenn Du Dich traust]
5. Oldboy                                   [Kill Bill Vol. 2]
6. Collateral                               [Lost in translation]
7. The Village                            [Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs]
8. Big Fish                                  [The Village]
9. Last Samurai                        [American Splendor]
10. Before Sunset                     [Terminal]

Speziell in diesem Jahr würde die Top10 mittlerweile ganz anders aussehen. „Vergiss mein nicht“ wäre auf eins, „Sky Captain“ und „The Village“ würden ein paar Plätze verlieren, dafür würde zumindest „Dodgeball“ reinrücken und auch „Die Unglaublichen“ würden „Terminal“ den Platz in den Top10 kosten.

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Des Wahnsinns fette Beute – Hirngabels Kinojahr 2007

[Der folgende Eintrag ist natürlich eigentlich viel zu spät für einen Rückblick. Aber in der kino.de-Community ist es mittlerweile guter Brauch, dass wir im Februar die besten Filme des vorangegangen Kinojahres wählen (Unser Oscar heisst „Kino.ED“). Und da der erste Wahlgang heute zu Ende geht, gibt es eben jetzt meinen Rückblick auf das Kinojahr 2007. Gewählt werden können alle Filme, die im Kalenderjahr 2007 einen offiziellen Kino- oder DVD-Erstrelease hatten. Gewählt wird in zwei Wahlgängen. Im ersten Wahlgang gibt jeder Teilnehmer eine Top10-Liste ab, für deren Platzierungen es aufsteigend Punkte gibt. Die 5 Filme mit den meisten Punkten (plus evtl. ein Film mit dem stärksten Punkteschnitt bei mind. 5 Nennungen) kommen dann in den zweiten Wahlgang, bei dem dann jeder für einen Nominierten stimmen kann.]

2007 war ein seltsames Jahr. Nach Jahren des Fortschritts oder zumindest immer einer „gefühlten“ Entwicklung (Versetzung in Schule/Studium, u.ä.), war das vergangene Jahr für mich persönlich vor allem ein Jahr der Konsolidierung. Beruflicher Alltag halt vor allem, schließlich war es das erste Kalenderjahr, in dem ich durchgängig gearbeitet habe. Und wie es die Arbeit, gerade in der oft zeitintensiven Tourismusbranche, so mit sich bringt, bleibt für Dinge wie Kino oftmals nicht soviel Zeit übrig, wie ich es gerne hätte.

Dies hatte dann in diesem Jahr zufolge, dass ich aus dem Kinojahrgang 2007 auf gerade einmal knapp über 30 Filme komme – und das auch hauptsächlich nur, weil ich während mehrer USA-Flüge einiges im Board-Programm sehen konnte und weil wir zwei Marathon-Tage im Kölner Rex-Kino eingelegt haben. Ansonsten wäre ich beinahe in den Dimensionen von Sam gelandet. =)

Da dann noch hinzu kam, dass neben der Quantität auch die Qualität nicht so stimmte, zumindest was die absolute Spitze angeht, musste ich etwas mit mir ringen, ob ich überhaupt an der diesjährigen Wahl teilnehme.
Ich habe mich aber dann doch dazu entschieden, zumindest an der Wahl zum besten Film mit einer Top-Liste teilzunehmen, aber die anderen Kategorien vorwiegend ausser acht zu lassen. Ich habe aber zumindest die Hoffnung, dass sich dies im gerade begonnen Jahr etwas ändern wird – schließlich habe ich nicht umsonst in meine Heimkinoanlage investiert. 😉

Gehen wir nun aber ans Eingemachte, die kleine Liste.

33. 300 – 20%

Ja, das sah natürlich irgendwo ganz hübsch aus. Aber inhaltlich war das einfach völlig krude und ging mir absolut gegen den Strich zu großen Teilen. Und da sich dann auch das visuelle Konzept irgendwann ziemlich schnell erschöpft hatte, kann ich letztlich auch an dieser Frank Miller-Adaption wenig Gutes finden, so dass er in diesem Jahr zurecht ganz unten landete. (Zugegeben, einen 20%-Film hatte ich auch länger nicht mehr ganz unten stehen – gab halt leider gar keine Sneak im Jahr 2007… =))

32. Saw III – 40%

Viele Worte möchte ich hier eigentlich nicht mehr drüber verlieren. Eigentlich ist es eine Schande, wenn man sieht welch uninspirierte Franchise aus dem ersten Film entstanden ist, der definitiv ein Meisterwerk war. Teil 3 hatte immerhin noch ein bisschen Unterhaltung mit dabei, und war nicht ganz so schlimm wie das erste Sequel – aber dem Titel „Saw“ ist er dennoch nicht mal im Ansatz würdig.
Ach, hätten Sie doch…

31. Lady Vengeance – 40%

Es ist schon verdammt lange her, dass ich den Film gesehen habe (irgendwann Mitte 2006 dürfte es gewesen sein), so dass die Erinnerungen verblasst sind. Erinnere mich aber durchaus noch daran, dass die Lady mich, wie es bei asiatischen Produktionen oftmalsvorkommt, schlicht und ergreifend kalt gelassen hat. Ich konnte einfach keinen Zugang zu der Thematik oder den Figuren an sich finden, so dass der Film trotz der teilweise tollen Optik einfach so an mir vorübergezogen ist. Vermutlich verkaufe ich den Film damit unter Wert, aber für mich persönlich war es einfach nicht mein Ding. Oldboy konnte mich da einige Monate vorher doch wesentlich mehr packen.

30. Shrek, der Dritte – 50%

Der erste Shrek-Film zählt immer noch zu den mit Abstand meistgesehensten Filmen bei mir, was bei mir doch eher selten ist, da ich mir lieber Filme anschaue, die ich noch nicht kenne. Teil 2 war dann schon ein kleiner Rückschritt, der mit dem ersten Film nicht mehr wirklich mithalten konnte. Und auch die zweite Fortsetzung geht dann noch weiter in der Qualität runter und mutiert mehr und mehr zu dem, was der Originalfilm mal so genial parodierte. Natürlich gibt es immer noch einige Highlights und auch die Figuren sind immer wieder wunderbar getroffen – aber es wird in Sachen Story leider immer konventioneller, disney-like halt.

29. Der goldene Kompass – 50%

Im Rahmen meiner Kritik hatte ich mich zu diesem Film ja schon ausführlicher geäußert. Er krankt leider an dem Problem vieler Buchadaptionen, denen es nicht gelingt, den Zuschauer nicht merken zu lassen, dass man einige Sachen ausgelassen hat. Eigentlich sehr schade, denn die Optik sah gut aus, die Story bot einiges an (kritischem) Potential und von den Namen her auch einige großartige Schauspieler. Leider stimmt aber eben der Erzählfluss kaum und für mich war es dadurch mehr als schwierig Zugang zur Hauptfigur zu finden. Dennoch bin ich durchaus neugierig auf eine mögliche Verfilmung des zweiten Teils. Potential war, wie gesagt, schließlich einiges da – nur ausgeschöpft wurde es m.E. leider kaum.

28. Vollidiot – 60%

Kannte das Buch nicht und wollte auch eigentlich den Film nicht sehen – aber aus sozialen Gründen wurde man dann halt doch reingeschleppt. Und bekam im Wesentlichen das zu sehen, was ich mir erwartet hatte. Eine vorwiegend belanglose Komödie mit einigen amüsanten Gags, etwas Leerlauf zwischendurch und einem Oliver Pocher, der durchaus gut war – der aber, finde ich, dennoch dem Film nicht gut getan hat. Ein unbekanntes Gesicht wäre wesentlich besser gewesen in der Hauptrolle, als so ein „vorbelasteter“ Semi-Star. Die Buchvorlage an sich hätte denke ich auch so genügend Zugkraft entwickelt, um zu einem Publikumserfolg zu werden.

27. Schwarze Schafe – 60%

Dieser kleine Episodenfilm zählt zu den mit Abstand ärgerlichsten Erlebnissen des vergangenen Jahres. Lange Zeit sah es danach aus, als sollte der Film ziemlich weit oben in der Bewertungsskala landen, mit einigen wirklich hervorragenden Sequenzen und tollen kleinen Geschichten, doch dann versucht er im letzten Drittel auf einmal mit einigen Szenen völlig auf die Kacke zu hauen, dass mir phasenweise wirklich schlecht wurde. Vor allem die Satanisten-Sequenz war einfach viel zu viel des Guten – hier hätte man einfach an einem gewissen Punkt aufhören sollen, nur leider wurde dieser Punkt nicht gefunden. Schade drum! Dennoch gebe ich mal eine eingeschränkte Sehempfehlung ein, so dass sich jeder ein eigenes Urteil drüber bilden mag. Zu 80% hat der Film nämlich auf jeden Fall Beachtung verdient!

26. Nummer 23 – 60%

Ach Gott, das ist so lange her und so verblasst, dass ich zu diesem Paranoia-Thriller mit Jim Carey in einer ernsten Rollen nicht mehr viel sagen kann. War okay, war teilweise ein bisschen nervig, aber eben auch nix worüber man sich in irgendeiner Art und Weise ärgern würde. Belanglos halt.

25. S.H.I.T. – Die Highschool GmbH – 60%

Vor wenigen Wochen noch in den USA zufällig im TV gesehen. Nette Highschool-Komödie mit einem sehr spannenden gedanklichen Ansatz, aber letztlich nicht viel mehr als durchschnittliche Kost. Für einen lustigen DVD-Abend mit etwas Alkohol aber sicherlich eine nette Alternative zu „American Pie“ & Co.

24. Planet Terror – 60%

So wie es scheint habe ich wohl leider nur den schwächeren Teil des Grindhouse-Doppelpacks gesehen, den Rodriguez-Part. Den fand ich für meinen Teil immerhin recht okay und unterhaltsam. Ich kenne die Vorbilder kaum und kann eigentlich nichts dazu sagen, ob PT dem Grindhouse-Kino in irgendeiner Weise gerecht wird. Aber ich habe mich nicht gelangweilt, nicht geärgert, schlicht und ergreifend -ähnlich wie die Filme vorher auf dieser Liste- ein durchschnittlicher Film.

23. Hallam Foe – This is my story – 60%

Durchschnittlich wäre bei Hallam Foe sicherlich nicht das richtige Adjektiv, denn dieser kleine schottische Film ist durchaus außergewöhnlich. Schließlich ist diese Stalker-Geschichte als alles andere als leichte Kost, sondern im Gegenteil ziemlich sperrig, manchmal für mich in manchen Sequenzen dann sogar derart fremd, dass es mich völlig aus dem Film warf. Was durchaus schade war, denn auf der anderen Seite gab es dann wiederum ganz vorzügliche Szenen, in denen der Film wunderbar um alle möglichen Fettnäpfchen herumtänzelte die eigentlich aufgestellt waren. Zudem gab es dann auch noch tolle Impressionen von Edinburgh, einen überzeugenden Hauptdarsteller und einen starken Soundtrack – aber eben auch diese ganz fiesen Ausfälle. So ist diese Prozentwertung im Grunde auch nur als Provisorium zu sehen, bis zu einer zweiten Sichtung…

22. Der gute Hirte

Fuckin‘ Robert de Niro ’n shit! Die Erwartungen waren sehr hoch, schließlich gehört De Niro als Schauspieler zu meinen Alltime-Favorites und sein Regiedebüt „In den Straßen der Bronx“ ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Seine zweite Regie-Arbeit über die Gründungsjahre der CIA mit Matt Damon, Angelina Jolie, Alec Baldwin und weiteren Hochkarätern konnte diese Erwartungen aber leider nicht ganz erfüllen. Denn leider ist „Der gute Hirte“ phasenweise extrem zäh geraten und mäandert sich minutenlang durch das Drehbuch ohne die Geschichte wirklich voranzubringen. Etwas mehr Straffung hätte dem Film sehr gut zu Gesicht gestanden.

21. Bee Movie – 60%

Netter, weitestgehend unterhaltsamer Animationsfilm über eine Biene, die auszieht, um dem fixen Kastensystem des Bienenstocks zu entfliehen – um sich dann am Ende doch wieder einzuordnen und die Stärken des arbeitenden Kollektivs anzuerkennen. Etwas fragwürdige Aussage im letzten Drittel des Films, genaueres dazu in meiner Kritik.

20. Ex-Drummer – 70%

Eine der intensivsten Erfahrungen des vergangenen Kinojahres hat mir diese belgische Produktion beschert, der ich auf dem Fantasy Filmfest begegnet bin. War ein ziemlicher Tritt in die Magengrube und so recht einordnen kann ich es immer noch nicht. Zumindest kann ich hier schon mal den Sonder-Kino.ED für den coolsten Vorspann vergeben.
Ansonsten: Einfach mal gucken, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Er ist es wert.

19. Ratatouille – 70%

Pixar-Filme sind eigentlich immer eine Bank. Tolle Animationen, kreative Geschichten und die disneytypische Liebe zum Detail. Dies gilt im Grunde auch für die Geschichte der Ratte mit der Leidenschaft für gutes Essen in Paris. Doch im Vergleich zu den letzten Werken, wie Die Unglaublichen oder Cars, konnte Ratatouille nicht so richtig zünden bei mir. Wenn auch auf ansprechendem Niveau doch quasi der schwächste Film aus der Animationsschmiede – aber mit Wall.E steht ja schon der nächste potentielle Kracher in den Startlöchern.

18. Flags of our fathers – 70%

Nach dem überraschend starken „Million Dollar Baby“ gab es im vergangenen Jahr mit „Flags of our fathers“ die zweite Zusammenarbeit des Duos Eastwood/Haggis, die sich diesmal allerdings mit der Aufarbeitung amerikanischer Geschichte befasst – dem zweiten Weltkrieg. Bzw. vielmehr einem kleinen Aspekt dieses Kriegs, und zwar die Story rund um eines der bekanntesten Fotos dieser Ära. Eine durchaus interessante Geschichte, die von Eastwood/Haggis auch ziemlich gut umgesetzt worden ist, mit zahlreichen talentierten jungen Darstellern. Leider fehlt mir auch hier das Gegenstück, „Letters from Iwo-Jima“, in dem sich Eastwood mit der japanischen Seite des Kampfs um die Insel Iwo-Jima auseinandersetzt und das wohl auch der stärkere Film sein muss, wenn man den meisten Äußerungen Glauben schenken darf.

17. Stirb langsam 4.0 – 70%

Ein übermäßig großer Fan der Die Hard-Filme war ich ja nie, wenn ich ehrlich bin. Nicht weil ich sie schlecht fände, sondern einfach, weil sie nichtr derart prägend waren, wie für viele meiner Altersgenossen. Deswegen halte ich diesen neuen, vierten Teil auch nicht für so etwas wie eine Majestätsbeleidigung oder ähnliches – schlicht weil ich es nicht aus diesem Blickwinkel betrachte. Daher ist Stirb Langsam 4.0 für mich vor allem ein Actionfilm klassischer Prägung, der weitestgehend Spaß macht und bei dem man auch mal zwei Augen zudrücken kann, wenn es um Sachen wie Logiklöcher und das Schüren diffuser Ängste gegenüber dem fiesen, bösen Internet geht. Es will ja nur spielen.

16. Das Streben nach Glück – 70%

Will Smith hat sich mittlerweile ja durchaus als Charakterdarsteller etabliert und liefert auch in diesem Film eine sehr überzeugende Performance ab. Der Film an sich ist im Grunde eine klassische gestrickte Aufsteiger-Story, die man so schon oft genug gesehen hat. Er vermeidet aber glücklicherweise auch die meisten Fehltritte, so dass man sich das ganze recht gut anschauen kann.

15. Mitten ins Herz – Ein Song für Dich – 70%

Nur spielen wollen auch Hugh Grant und Drew Barrymore in dieser kleinen RomCom mit einem der blödesten deutschen Titel des letzten Jahres. Beide harmonieren ziemlich gut, die Geschichte ist angenehm erzählt und Hugh Grant beweist zudem erfreulich viel Selbstironie. Ein Film, der nicht wirklich viel falsch macht, sondern in den Genreparametern für knapp 100 Minuten lang solide bis gute Unterhaltung abliefert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

14. Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis – 70%

Gute Unterhaltung für die Laufzeit bietet auch „Hot Fuzz“ – doch im Gegensatz zum vorher genannten Film lautet hier die Devise eher: „Nicht weniger, aber leider eben auch nicht mehr“ Denn bei HF war die Erwartungshaltung meinerseits doch ungleich höher, schließlich zählt der erste Ausflug des Duos Edgar Wright & Simon Pegg, die Zombiefilm-Hommage „Shaun of the Dead“, doch zu einem der herausragenden Debütfilme der vergangenen Jahre. Zudem geht dann auch die wunderbare TV-Serie „Spaced“ auf das Konto der beiden, eine Serie, die ich zu den drei besten britischen Serien zählen würde, die ich persönlich kenne. HF kann mit diesen Vorgängern leider nur bedingt mithalten. Sehr gut gemacht alles, mit einigen wunderbaren Gags und überraschenden Einfällen – aber leider auch einer Story die teilweise etwas schwächelt und insgesamt einfach wenig Langzeitwirkung. Die meisten Erinnerungen sind doch schon wieder verblasst.

13. Die Fälscher – 80%

Da der Film mehr oder weniger meinen Wiedereinstieg ins Kritikenschreiben nach etwa zweijähriger Abstinenz war, zitiere ich mich einfach mal selbst:
DIE FÄLSCHER ist ein wirklich beeindruckendes und intensives Zeitzeugnis geworden, dass vor allem von seinen Darstellern und seiner lakonischen Inszenierung lebt. Auch wenn diese Schwächen bei der Rahmenhandlung aufzeigt, wenn es darum geht, das Leben des Hauptdarstellers außerhalb des KZs zu zeigen. Vor allem die Vor-KZ-Zeit wirkt etwas kurzatmig inszeniert, wenn man Sie mit der „ruhigen“ Inszenierung innerhalb des KZs vergleicht.
Nichtsdestotrotz halte ich DIE FÄLSCHER wirklich für gelungen und der Film stellt in meinen Augen eine wertvolle Ergänzung zu den sonstigen Filmen über die Zeit während des Zweiten Weltkriegs dar.

12. Clerks 2 – 80%

Sicherlich kann das Sequel nicht mit dem ersten CLERKS mithalten, aber er macht halt einfach Spaß. Punkt.

11. Tenacious D. – Kings of Rock – 80%

Auch das macht einfach nur Spaß. Fucking Rocking and Fucking Rolling!
Außerdem mit dem genialsten Casting-Move überhaupt in Sachen Kinder-Casting.

Und damit kommen wir dann auch schon zu dem was wichtig ist, weil es ab hier Punkte gibt: die Top 10!

10. The Prestige – 80%

Auch wenn der Film nicht die ganz große Nachwirkung hatte, die ich mir mal erhoffte, ist doch auch dieser Film von Christopher Nolan wieder optisch wie inhalltlich sehr gelungen. Das Duell der Magier besticht aber in erster Linie vor allem durch seine beiden Hauptdarsteller Bale und Jackman, die stark aufspielen (bei Bale ist man ja fast versucht noch ein „wie üblich“ einzuschieben). Daneben bleibt aber auch die tolle Optik des Films hängen, mit einigen wirklich fantastischen Bildern, wie z.B. die „Lampen“-Sequenz. Zudem auch ein toller Auftritt von David Bowie in einer kleinen Nebenrolle.

9. Hairspray – 80%

Überraschend großen Spaß machte diese Neuverfilmung des Musical-Klassikers „Hairspray“. Eine ganze Reihe erfrischender junger Darsteller, dazu ein tanzender Christopher Walken, nette Songs, eine saubere Inszenierung, schöne Dialoge – das macht wirklich einfach gute Laune (zumindest, wenn man wie ich das Original nicht kennt). Einziger Wermutstropfen ist John Travolta, dessen Besetzung für die weibliche Rolle Schwachsinn war. Entweder besetzt man da einen „echten“ Transvestiten, so wie im Original, oder man nimmt eine Frau. So aber musste man immer an Travoltatravoltatravolta denken. Das hat definitiv gestört.

8. Todeszug nach Yuma – 80%

Ein Nachholprogramm hatte ich in diesem Jahr nicht wirklich, aber glücklicherweise ergab sich unverhofft doch noch die Gelegenheit „3:10 to Yuma“ nachzuholen, was mich sehr freute. Schließlich war der Film eigentlich ein Must See, bin ich doch in den letzten Monaten ein bisschen auf den Western-Trip gekommen. Und dieser Film von Walk the line-Regisseur James Mangold erfüllt eigentlich alle Ansprüche, die man an einen Western klassischer Prägung haben kann. Ein interessantes Duell zwischen Held und Bösewicht, ein paar gute Schiessereien, trockene Dialoge und ein paar nette Impressionen aus dem wilden Westen der USA. Das dann noch gespielt von einer Reihe exzellenter Darsteller – und schon bin ich zufrieden. Ziemlich zufrieden.

7. Der Sternenwanderer – 80%

Auch Stardust habe ich leider im regulären Kinoprogramm verpasst, obwohl ich ihn eigentlich sehen wollte, und konnte ihn ebenfalls unverhofft nachholen. Definitiv das Beste im Bereich „Fantasy“, was im vergangenen Jahr den Weg auf die Kinoleinwand gefunden hat. Mit natürlich toller Optik, einer Geschichte die mit ordentlich Tempo inszeniert wurde, ohne dass man den Anschluss irgendwie verliert und einigen tollen Darstellern, wie z.B. DeNiro in amüsanter Nebenrolle.

6. Schräger als Fiktion – 80%

Eine Romanfigur, die die Stimme der Erzählerin hört und sich auf den Weg macht um seinen eigenen angekündigten Tod zu verhindern – klingt schräg und ist auch schräg. Schräger als Fiktion eben… Muahaha.
Der eher umstrittene (gerade hier im Forum) Regisseur Marc Foster legt mit diesem Film auf jeden Fall nach „Stay“ wieder mal einen optisch sehr gelungenen Film vor, der neben der kruden Story sicherlich von der erfrischend unkomödiantischen Darstellung von Will Ferell lebt.

5. Pans Labyrinth – 90%

Hiermit kommen wir dann endlich in die Punktewertungsregion, die die wirklich herausragenden Filme kennzeichnet, und das sind eben in diesem Jahr leider nur 5 Stück gewesen. Das Labyrinth von Pan zählt aber definitiv zu diesen herausragenden Filmen von 2007. Eine Art Fantasyfilm vor dem historischen Hintergrund des Franco-Regimes, von der viele nach den Trailern sicherlich anderes erwartet hatten, thematisiert der Film doch eben vor allem die Schrecken der Zeit mit denen die junge Hauptfigur konfrontiert wird, und nutzt die Fantasyeinschübe vor allem als Visualisierung von Ofelias Versuchen mit den Grausamkeiten ihrer Umgebung umzugehen. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist Guillermo del Torros Film ein wirklich intensives Werk, dass einen noch ein paar Tage nach dem Kinobesuch beschäftigen wird.

4. Projekt Gold – Eine deutsche Handball-WM

Ein intensives Erlebnis der anderen Art war „Projekt Gold“, die Dokumentation zum Erfolg der deutschen Nationalmannschaft zu Beginn des Jahres 2007 bei der WM im eigenen Land. Regisseur Wilfried Oelsner ist hier ein wirklich stimmungsvolles Portrait gelungen, was sicherlich zu großen Teilen auch an den deutschen Handballspielern (und vor allem auch Heiner Brandt) liegt, die -bei aller Liebe für den Fußball- doch irgendwie die interessanteren Typen sind, als die Jungs der deutschen Nationalelf. Das ganze dann garniert mit einem schön unaufdringlichen Soundtrack, der aber die ebenfalls unaufdringliche Inszenierung sehr gut unterstützt. Und die Story des Turniers spricht ja für sich. =)

3. Die Simpsons – Der Film – 90%

Ich liebe die Simpsons. Und der Film vereinigt eigentlich alles was ich an dieser Serie so liebe. Auch wenn einige Figuren leider zu kurz kamen, ist der Film doch absolut gelungen.

2. Shoppen – 90%

Die wohl zweitgrößte Überraschung des Jahres kommt für mich aus Deutschland. Dieser kleine Film über das Phänomen „Speed-Dating“ ist absolut kurzweilig, unterhaltsam, und trotz des teilweise sterilen Ambientes und der Art der Inszenierung erstaunlich herzerwärmend. War sehr angetan vom Spiel des ganzen Ensembles und von den frischen und bis auf wenige Ausnahmen sehr originellen Dialoge. Große Klasse!

1. Full Metal Village – 90-100%

Und auch die größte Überraschung kommt aus Deutschland: Full Metal Village.
FMV ist wirklich ein ganz, ganz hervorragender Film geworden, der genau zeigt, wie man einen Dokumentarfilm machen muss. Vermutlich gerade weil die Regisseurin nicht gebürtige Deutsche ist, ist es ihr gelungen derart tiefe und beeindruckende Einblicke in das Selbstverständnis und das Bewusstsein der deutschen Landbevölkerung zu bekommen, wie man sie selten sieht. Das ist wirklich sehr faszinierend gewesen, schon allein, weil ich so vieles wiedererkannt habe, was ich aus meinem eigenen kleinen Heimatdorf kenne. Und da sich der Film gerade eben nicht über die vielen Schrullen und Eigenheiten lustig macht oder sie in irgendeiner Weise bloßstellt, ohne aber auf der anderen Seite etwas auszusparen, trägt er vor allem den Untertitel völlig zurecht: Ein Heimatfilm.
Ein, wie ich finde, verdienter Sieger – auch wenn er nicht das ganz große Euphorie-Gefühl erzeugt, wie einige andere Sieger es in den letzten Jahren geschafft haben.
Zudem sehr faszinierend, dass es zwei deutsche Film nach ganz oben geschafft haben bei mir – und dazu noch ein dritter deutscher ebenfalls in die Top5.

Das war das Jahr 2007. Aus meiner Sicht.

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