Monatsarchiv: Oktober 2008

Die Spätzlegabel – Bundesliga, ST10: Hamburger SV.

Wie nach dem 9. Spieltag vorausgesagt, war der VfB spielerisch zwar besser, aber letztlich gab es für ihn wieder nichts zu holen – denn es war auswärts und (was noch schwerer wiegt) es ging gegen eine Mannschaft aus der ersten Tabellenhälfte.

Bundesliga, 10. Spieltag: Hamburger SV – VfB Stuttgart 2:0 (1:0)

Bevor der 11. Spieltag der Saison 08/09 auch wieder rum ist, will ich zumindest noch kurz meiner Chronistenpflicht gerecht werden und der Vollständigkeit halber erwähnen, dass dieses Spiel stattgefunden hat. Stuttgart zeigte sich wohl klar verbessert, konnte aber wieder einmal in der Offensive zu wenig Akzente setzen, bzw. teilweise fehlte wohl auch ein wenig das Glück im Abschluss.

Da ich allerdings das Spiel selbst nicht sehen konnte (habe selber versucht zu kicken) und zudem die Zusammenfassung bei ASAT auf Premiere sich wirklich nur auf das Allernötigste beschränkt, verzichte ich auf einen ausführlicheren Bericht und verweise auf den Kollegen von angedacht, der eine detailliertere Analyse bietet.

Zudem soll hier noch festgehalten sein, dass die zweite Mannschaft des VfB zur Abwechslung mal wieder gewonnen hat und in Unterhaching mit 2:0 siegen konnte, u.a. durch einen Treffer von Sebastian Rudy, der mal wieder mit seinen Jungs ran durfte.

Für die Profis geht es morgen mal wieder darum, das Ruder in Richtung Spitze rumzureissen und nicht ins Mittelfeld abzudriften, was bei einer Niederlage drohen würde. Ich bin derzeit etwas zwiespältig. Einerseits geht es zuhause gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte (was ja bekanntermaßen diese Saison zu einem Sieg reicht), andererseits ist Köln so ein Gegner, gegen den Stuttgart häufiger mal äh „unglücklich“ agiert. Sprich erfolglos.
Auf jeden Fall wird es wieder mal ein richtungsweisender Kick sein (wie so oft). Entweder man wird sich von Köln einholen lassen oder man greift wieder die UEFA-Cup-Ränge an.

Auf den nächsten Teil kann ich natürlich nicht verzichten, schließlich ist dort wieder einiges passiert. Klose ist auf der Überholspur und auch Kuranyi scheint sich einigem Druck entledigt zu haben durch den Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Nationalstürmer-Effektivitäts-Watch:

1. Patrick Helmes – 14 Spiele / 9 Tore / 3 Torvorlagen => NEW-Faktor 2,14
2. Mario Gomez – 20 / 12 / 4 => 2,00
3. Miroslav Klose – 18 / 9 / 8 => 1,94
[ Kevin „Stürmergott“ Kuranyi – 17 / 7 / 4 => 1,47]
4. Stefan Kiessling* – 12 / 4 / 5 => 1,42
5. Sebastian Freis* – 12 / 5 / 0 => 1,25
6. Lukas Podolski – 18 / 6 / 0 => 1,00
7. Jan Schlaudraff* – 11 / 3 / 0 => 0,67
8. Mike Hanke* – 9 / 1 / 1 => 0,44
9. Aaron Hunt* – 10 / 1 / 1 => 0,40
10. Oliver Neuville* – 8 / 0 / 1 => 0,13

Bestandteil dieses Rankings sind nur Einsätze in Pflichtspielen von Verein und Nationalmannschaft. Freundschaftsspiele zählen nicht dazu. Das Ranking umfasst deutsche Stürmer der ersten Bundesliga (und rein theoretisch auch ausländischer erster Profiligen).
Der Kneifer aus der Nutella-Werbung ist der Vollständigkeit halber auch noch mit aufgeführt damit man  sehen kann, welche Argumente er auf seiner Seite hätte.
* = derzeit nicht im Nationalmannschaftskader

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Damit eins mal ganz klar ist.

CHUCK rules!

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Das Ohrgäbelchen #06: Ane Brun.

Heute mal magisch und bezaubernd herbstlich.

Titel: The Puzzle (nein, man muss den Clip nicht verstehen – einfach die Musik genießen…)
Künstler: Ane Brun
Album: Changing of the Seasons
Highlights: The Treehouse Song, The Puzzle, Raise my HeadTrue Colours (Bonus Track)
Referenzen: CocoRosie, Teitur, Nick Drake, Feist, Björk (in ihren besseren Momenten)
Hörproben: http://www.myspace.com/anebrun
Notizen: Bei den Fleet Foxes sprach ich zuletzt von „Musik, in die man sich am liebsten einwickeln würde“ – Gleiches gilt im Prinzip auch für den Sound, den die in Schweden lebende Norwegerin Ane Brun auf ihrem vierten regulären Album „Changing of the Seasons“ zelebriert. Abwechslungreich, mystisch, teils sphärisch, teils bodenständig, immer aber äußerst melodisch mit wunderbaren Ausflügen ins leicht Schräge. Wer mit den obigen Referenzen etwas anfangen kann, sollte hier auf jeden Fall sehr gut aufgehoben sein. Wer noch einen Soundtrack für Spaziergänge an kühlen Herbstabenden durch verlassene, mit feuchtem Laub belegte Straßen sucht, der ist hier sowieso an der absolut richtigen Adresse.
Auf der Myspace-Seite findet sich übrigens auch ein sehr schönes Cover von Alphavilles „Big in Japan“ – ihr erster veritabler Charterfolg, der allerdings nicht auf dem aktuellen Album vertreten ist (war ein Song für eine schwedische Doku). „True Colours“ wird der nächste Erfolg sein, da der Song gerade vom britischen Sender Sky für einen Werbespot genutzt – auch ein Cover.

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Die Spätzlegabel – Bundesliga, ST 09: VfL Bochum.

Bayern is the new Bremen, Bremen is the new Mittelmaß, Hertha is the new Cottbus, Hoffenheim is the new Spitze, Leverkusen is the old Leverkusen und Stuttgart is the new Bayern!?

Bundesliga, 9. Spieltag:
VfB Stuttgart – VfL Bochum 2:0 (0:0)

Diese Saison fängt irgendwie an zu nerven. Woche um Woche lassen mich die Spiele und auch die Resultate des VfB wieder ratlos zurück.
Denn das was Stuttgart sich bislang so zusammenkickt, schreit eigentlich geradezu nach Mittelmaß und Bedeutungslosigkeit im tabellarischen Nirvana. Und wenn wir den derzeit sowohl in den Blogs als auch in Fußballdeutschland generell gern verhöhnten Mario Gomez nicht hätten, dann wären wir da wohl auch tatsächlich.

Stattdessen haben wir heute aber mal wieder ein Gurkenspiel gegen einen defensiven Gegner letzten Endes doch mehr schlecht als recht gewonnen, obwohl wir nicht überzeugen konnten – und zu allem Überfluss sind wir dadurch dann auch noch auf Rang 4 gelandet mit nur 3 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer. Das ist übrigens ein Punkt weniger als zum gleichen Zeitpunkt in der Meistersaison. Aber das nur so am Rande.

Aber kurz zum Spiel selbst: Im Grunde war es ähnlich wie so häufig diese Saison. Der Gegner igelt sich hinten ein, während der VfB klar die Feldüberlegenheit innehat, ohne aber auch nur ansatzweise ein spielerisches Mittel zu finden. Gleiches hatten wir schon gegen Berlin zuletzt, gegen Karlsruhe, in diversen UEFA-Cup-Spielen und auch in Dortmund vom Prinzip her. Das Problem liegt dabei eindeutig im Mittelfeld, dass scheinbar nicht über die Mittel verfügt eine konzentrierte Defensive wirklich auseinanderzunehmen. Vor allem in Halbzeit eins war das mehr als eklatant, wo man so gut wie keine richtig gute Torchance herausspielen konnte. Immerhin waren die Bochumer nach vorne derart passiv, dass es auch für Lehmann ein mehr als geruhsamer Abend war.

Erst in der zweiten Halbzeit gelang es dann etwas mehr die Initivative zu übernehmen, ohne aber wirklich druckvoll zu agieren. Auch hier lag wieder der schwarze Peter vor allem im Mittelfeld, das es nicht verstand die Pässe entscheidend zu spielen – bis zur 80. Minute, wo dann tatsächlich von Khedira der Pass durch die beiden Innenverteidiger auf Gomez gelang, der dann den Führungstreffer kurz vor Schluss machte. Und drei Minuten später zeigte man dann sogar die zweite Variante, wie man so eine Abwehr eigentlich knacken kann. Die Passkombination über die Aussenseite und der Gang bis zur Aussenlinie, bevor der Pass in den Rückraum kommt. Okay, da war noch der Umweg über einen Bochumer Abwehrspieler, der den Ball abfing und dann zurück ins Halbfeld spielte, wo dann Elson die Chance zur Flanke bekam, die ihren Weg perfekt zu Gomez fand, der dann mal wieder seine Kopfballstärke unter Beweis stellen durfte. Da stellt sich wirklich die Frage, wieso man solche halbwegs konsequent vorgetragenen Angriffe wie vor diesen beiden Treffern nicht häufiger sieht. Eigentlich kann es das Team ja, aber vielleicht mussten auch die Bochumer erst einmal an Substanz verlieren, um diese Tore zu ermöglichen.

Von daher ist das vielleicht auch eine Qualität, die der VfB dieses Jahr zumindest gegen die „kleinen“ Gegner hat. Dass es nämlich gelingt, solange abzuwarten, bis man kurz vor Ende die Chance hat, eine Unaufmerksamkeit im Defensivverbund zu nutzen, die dann den Siegtreffer beschert, obwohl man vorher nicht glänzte. Das wäre dann beinahe so wie Bayern in den letzten Jahren oft gegen kleinere Gegner auftrat, oder auch dieses Jahr gegen den KSC – nur hätten diese „Dusel“-Bayern dann eben auch die Spiele gegen Hertha oder Dortmund zumindest nicht verloren. Beim VfB scheint es dagegen für solche Gegner mit solider Abwehr und gewisser Qualität im Sturm nicht zu reichen.

Und das bereitet mir dann natürlich umso mehr Kopfzerbrechen, wenn ich daran denke, dass der nächste Gegner Hamburger SV heisst, bei denen wir am Mittwoch antreten müssen. Die bekamen zwar heute ganz kräftig ihre Grenzen von Hoffenheim aufgezeigt (grandiose erste Halbzeit!), aber der bisherige Saisonverlauf kann eigentlich nur eine Niederlage vermuten lassen.
Zum einen ist es nämlich ein Auswärtsspiel und bis auf den Auftaktsieg bei Gladbach am ersten Spieltag sprang aus den Auswärtsspielen sonst bislang nur noch ein Remis bei Hoffenheim heraus.
Zum anderen sind alle fünf Siege der Stuttgarter nur bei Spielen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte entstanden (wo ja Bremen derzeit auch beheimatet ist – was unseren Glanzsieg auch wieder etwas relativiert). Aus den vier Partien gegen Mannschaften der oberen Tabellenhälfte gab es lediglich ein mageres Pünktchen – eben jenes gegen den neuen Spitzenreiter aus Hoffenheim.

Aber schauen wir mal, vielleicht passiert ja mal wieder was völlig anderes. Ich wünschte mir nur, es würde ein wenig mehr Spaß machen. Denn das machten die VfB-Spiele bislang leider nur in den seltensten Fällen.

Zumindest eine erfreuliche Randnotiz der letzten paar Spiele sind die Einsätze von Elson, der sowohl gegen Hertha und Bochum als auch gegen Sevilla einige Zeit ran durfte. Das ist vor allem deswegen interessant, da Elson seit Januar 2005 dem VfB angehört (also noch zu Sammers Zeiten!), und bis zum Beginn dieser Saison wahnsinnige drei Bundesligakurzeinsätze insgesamt hatte. Gut, in der Zwischenzeit hatte er diverse Verletzungen und war an insgesamt drei Vereinen in Brasilien verliehen. Vielleicht zahlt es sich ja dann doch aus, dass Verein Geduld mit ihm bewahrte und an ihn glaubte. Heute hatte er immerhin schon mal seinen ersten Assist zu verzeichnen.

 

Seitenblick – Dritte Liga, ST 11: VfB Stuttgart II – Fortuna Düsseldorf 0:4 (0:2)

Sehr wenig Spaß hatten auch die Stuttgater Fans, die dem gestrigen Spiel der zweiten Mannschaft beiwohnten. Zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Spiele kassierte man satte vier Gegentreffer. Während man gegen Bremen II (5 Tore) und die Kickers (4) aber selbst noch zur Genüge traf, war man gestern wohl vollkommen unterlegen und sah gegen das Team aus dem Dorf an der Düssel nicht mal ansatzweise Land – geschweige denn einen eigenen Treffer. Ich hoffe mal, dass sich der Trend von nur einem Punkt aus den letzten drei Begegnungen (die allesamt im eigenen Stadion stattfanden!) sich nicht weiter verfestigt und die Jungs von Rainer Adrion schnell mal wieder ein klares Erfolgserlebnis feiern können. Vielleicht ja schon am Mittwoch gegen den Tabellennachbarn aus Unterhaching. Die könnte man mit einem Sieg hinter sich lassen und so mal wieder in die obere Tabellenhälfte vorstoßen.

 

Nationalstümer-Effektivitäts-Watch

1. Patrick Helmes – 13 Spiele / 9 Tore / 2 Torvorlagen => NEW-Faktor 2,23
2. Mario Gomez – 19 / 12 / 4 => 2,11
3. Miroslav Klose – 17 / 8 / 7 => 1,82
4. Stefan Kiessling* – 11 / 4 / 5 => 1,55
5. Sebastian Freis* – 11 / 5 / 0 => 1,36
[ Kevin „Leberwurst“ Kuranyi – 16 / 6 / 2 => 1,25]
6. Lukas Podolski – 17 / 6 / 0 => 1,06
7. Jan Schlaudraff* – 10 / 3 / 0 => 0,90
8. Mike Hanke* – 8 / 1 / 1 => 0,50
9. Aaron Hunt* – 9 / 1 / 1 => 0,44
10. Oliver Neuville* – 7 / 0 / 1 => 0,14

Bestandteil dieses Rankings sind nur Einsätze in Pflichtspielen von Verein und Nationalmannschaft. Freundschaftsspiele zählen nicht dazu. Das Ranking umfasst deutsche Stürmer der ersten Bundesliga (und rein theoretisch auch ausländischer erster Profiligen).
Der Kneifer aus der Nutella-Werbung ist der Vollständigkeit halber auch noch mit aufgeführt damit man weiterhin sehen kann, welche Argumente er auf seiner Seite hat.
* = derzeit nicht im Nationalmannschaftskader

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Brawl.

In meinem unerschütterlichen Kampf um mehr Aufmerksamkeit für ebenso unbekannte wie exzellente Bands gibt es heute mal wieder einen weiteren Versuch, die Bekanntheit einer solchen durch einen Eintrag in diesem Blog in schwindelerregende Höhen zu katapultieren. Denn gestern weilte ich nach mehreren Monaten endlich mal wieder bei einem Konzert. Auf dem Programm stand dieses Mal die britische Band I am Kloot.

 

John Bramwell, Andy Hargreaves, Peter Jobson sind I am Kloot

Wie unzählige andere britische Bands, stammen auch I am Kloot aus Manchester, zählen aber sicherlich bislang zu den Geheimtipps, die, vor allem in Deutschland, nur einem eher übersichtlichen Personenkreis bekannt ist. Dementsprechend war am gestrigen Abend das Luxor in Köln auch nur zu maximal zwei Drittel gefüllt, mit handgeschätzten knapp 300 Gästen. Diese wurden allerdings erstmals kräftig versetzt.

Während es ja durchaus üblich ist, dass bei Konzerten mal ein wenig Verzögerung zu Beginn vorkommt und die Band erst 15-20 Minuten nach der ausgeschriebenen Anfangszeit mit ihrem Auftritt beginnt, haben sich I am Kloot geschlagene 60 Minuten Zeit gelassen, bevor sie mit ihrem Gig loslegten – das war nicht wirklich angemessen, zumal nicht mal ein „Sorry“ seitens der Band kam. Und als die Musiker dann auch allesamt so aussahen, als ob sie die zusätzliche Stunde vorwiegend dazu genutzt haben Sportzigaretten und/oder alkoholhaltige Erfrischungsgetränke zu konsumieren, beschlich mich die leise Ahnung hier eine Art Pete Doherty-Nachahmer-Ensemble vor mir zu haben.

Doch wenn dann Sänger und Leadgitarrist John Bramwell, den man eher als Kopf einer Fußballhooligantruppe erwartet (zumindest aber als Türsteher eines kleinen Pubs im ländlichen Mittelengland), ansetzt um einen der meist melancholischen Songs mit seiner rauchigen, eindringlichen Stimme zum Besten zu geben, verfliegen diese Bedenken im Nu. Unterstützt wird Bramwell dabei von seinen zwei Bandmitgliedern Peter Jobson (Bass) und Drummer Andy Hargreaves, der häufiger an die Muppetshow erinnerte, sowie ihrem Live-Stammpersonal, den zwei McLeod-Brüdern Norman (2. Gitarre / Pedal Steel Guitar) und Keyboarder Colin, der auch als Produzent der Truppe fungiert.

Die musikalische Richtung der Band liegt, wie schon erwähnt, im Bereich „melancholische, melodiöse Ballade“, stilistisch z.B. an Elbow erinnernd (die ihnen bei ihrem Debüt Natural History in 2001 wohl auch unter die Arme griffen), wenngleich eine ganze Kante unaufwändiger, sperriger und weniger leicht zugänglich. Die Songs sind dabei mal eher ins Folkige tendierend, mal eher in Richtung Britpop, mal mit Anleihen aus dem Blues, und mal sogar groovend & swingend. Gemeinsam haben sie aber immer, dass sie eine meist wunderbare Melodiösität sowie wunderbar zynische Lyrics aufweisen – und natürlich über allem Bramwells markante Stimme.

Während die Lieder ihrer, bislang vier, Alben den Indiefreund beim Hören aus der Konserve schon frohlocken lassen, entfalten sie bei den Live-Auftritten eine richtige intensive Wirkung, die den Zuhörer gebannt dastehen und entzückt zuhören lässt. Eigentlich interessant, da die Songs live erstaunlich ähnlich wie auf dem Album klingen. Etwas, was mir grundsätzlich eigentlich nicht gefällt. Doch bei I am Kloot habe ich den Eindruck, dass es hier genau andersrum da ist und es I am Kloot eher gelingt ihren Live-Sound auf die Alben zu übertragen, was im Übrigen auch erklärtes Ziel bei ihrem neuen Album I am Kloot play Moolah Rouge war, welches sie innerhalb weniger Tage aufgenommen haben. Doch dies gilt im Grunde auch für die Songs ihrer vorigen Alben, die sie gestern spielten.
Die gestrige Setlist enthielt nämlich bei weitem nicht nur Songs aus dem aktuellen Release, sondern auch aus den drei Vorgängern Natural History, I am Kloot (2004) und Gods and Monsters (2005) – wobei letzteres mehr als deutlich unterrepräsentiert war. Insgesamt spielten die Jungs dabei gut 20 Songs innerhalb ihres etwa 100 Minuten dauernden Auftritts, die überaus gut aufeinander abgestimmt waren und ein wirklich äh homogenes Lineup bildeten.

Um Euch einen kleinen Eindruck zu verschaffen ist hier mal ein kleines Video vom gestrigen Auftritt. Der Song heisst „From your favourite sky“ vom zweiten, selbstbetitelten Album. Das Video ist dabei nicht von mir.

Und wem dies gefällt, dem seien hier noch drei meiner Lieblingssongs von I am Kloot ans Herz gelegt

Proof (schöne Idee irgendwie, auf jeden Fall passend)

Over my shoulder (leider gestern nicht gespielt worden)

Twist (einer ihrer ersten Songs – großartige Lyrics)

Alles in allem war der gestrige Abend also wirklich gelungen und ich würde es dieser sympathischen Band wirklich sehr gönnen, den Erfolg zu bekommen, den sie eigentlich verdient hätten. Bislang reichte es dazu aber leider noch nicht, wenn auch zumindest einige achtbare Chartplatzierungen in UK zu verzeichnen sind.

 

Zum Abschluss noch ein Gruß an das blonde Arschloch-Pärchen von gestern:

Wer tatsächlich glaubt, dass man sich ZU ZWEIT bei einem Konzert wie diesem (ergo: wo nicht gepogt und gehüpft wird) nach einer Stunde Wartezeit während des zweiten Songs einfach so nach vorne drängeln könnte und einfach IRGENDWO mitten drin stehen bleibt wo EINDEUTIG kein Platz mehr ist (zwischen mir und meinem Vordermann waren keine 30cm Abstand!!), und dann noch nicht mal die Eier hat einen anzuschauen, geschweige denn zu antworten, wenn man gebeten wird, bitte wieder von dort wegzugehen, der braucht sich bitte nicht zu wundern, dass er in den darauffolgenden 45 Minuten ständig angerempelt wird, beim Klatschen Ellenbogen in den Rücken bekommt und alle paar Minuten einen Fuß in die Achillesferse gehauen kriegt.
Ich bin ja echt eigentlich ein ruhiger Mensch (wenn ich nicht gerade beim Doko aufgrund der Unfähigkeit meiner Mitspieler verliere), der nie zu Handgreiflichkeiten neigt – aber ein derartig asoziales, rücksichtsloses und zudem noch im negativsten Sinne arrogantes Verhalten hat mich gestern wirklich zum Rasen gebracht und mir für einige Minuten den Spaß am Konzert beinahe vergällt. Ich kann sowas einfach nicht verstehen – vielleicht bin ich von meinen Eltern einfach zu gut erzogen worden (auch wenn ich im Anschluss sicherlich ein wenig meine gute Kinderstube vergessen ließ).

Der Hohn an der Geschichte war übrigens, dass Madame dann nach einer Dreiviertelstunde doch wieder den Platz verließ, weil es ihr aufgrund des Luftzugs aus der Belüftungsanlage zu kühl wurde. Unfassbar.

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ESTA Update.

Es gibt mal wieder eine halbe Handvoll Neuigkeiten mittleren Grades zum Thema „Einreise in die USA„, bzw. zum Online-Registrierungsformular ESTA im Speziellen.

Vor kurzem wurden nämlich die ersten statistischen Daten zum Formular bekannt gegeben. So liegt nämlich die Approval-Rate (also die Quote aller direkt genehmigter Anträge) seit Live-Stellung des Formulars vor knapp 3 Monaten bei 99,6% – von 1000 Anträgen mussten also jeweils 4 den Weg über US-Botschaft bzw. Konsulat gehen. Damit liegt man laut offizieller Stellungnahme deutscher Verantwortlicher aus der Reiseindustrie bislang über den Erwartungen.
Ob sich diese Daten nur auf Anträge aus Deutschland beziehen oder auf Anträge aus sämtlichen 27 Ländern, die am Visa Waiver Program partizipieren, besagt meine Quelle allerdings leider nicht. So oder so ist es aber, denke ich, ein guter Wert, der für die Komplikationsfreiheit dieses Verfahrens spricht.

Ein weiterer Schritt zur Vereinfachung des gesamten Prozederes ist auch die Einführung der Fremdsprachenversionen, die wohl irgendwann in den letzten zwei, drei Wochen stattgefunden hat. So ist das Formular nun neben der englischen Sprachversion auch in 15 weiteren Sprachen wie Spanisch, Holländisch, Isländisch (whatever…) und natürlich auch Deutsch verfügbar.

Ebenfalls äußerst vereinfachend wird sich ein weiterer Entschluss auswirken. Denn man hat sich dazu entschieden, die Angabe der Adresse des ersten Aufenthaltsortes in den USA zukünftig nicht mehr als verpflichtenden Bestandteil des Formulars zu lassen. Daher kann man sich nun also wirklich problemlos frühzeitig einfach so registrieren, wenn man weiß, dass man in die USA reisen, aber noch nicht wann bzw. wohin genau man reist. Das halte ich für eine sehr kluge Entscheidung und wird den Prozess definitiv einfacher und kundenfreundlicher gestalten.

WARNUNG

Apropro Kundenfreundlichkeit: Wo es etwas Neues gibt, versuchen natürlich auch immer Leute, die sich für clever halten, Profit aus der Unwissenheit der Leute zu schlagen. Gibt man nämlich den Begriff „ESTA“ bei google ein, dann erscheint bei den Anzeigen ganz oben direkt ein Eintrag der Seite http://www.esta.us, die nicht nur eine offiziell erscheinende URL sondern auch ein sehr offiziell erscheinendes Design besitzt.
Auf dieser Seite gibt es dann eine ganze Reihe von Informationen rund um das ESTA-Formular, die allerdings allesamt eher allgemeiner Natur sind.
In der Navigationsleiste gibt es dann einen Menüpunkt „Submit ESTA Application“, der allerdings nicht -wie man vielleicht erwarten sollte- zum KOSTENLOSEN Online-Formular auf https://esta.cbp.dhs.gov/ führt, sondern zu einem Formular, welches den Eindruck erweckt man hätte im Grunde nur zwei Möglichkeiten.
a) Man bestellt sich einen „ESTA Application Guide“ für $49,90, der einem erklärt wie man das Formular ausfüllt und was man zu beachten hat
b) Man bestellt den „Premium Processing Submission Service“ für schlanke $249,90, wodurch man dann einen „Travel Professional“ damit beauftragt, das ESTA-Formular für einen auszufüllen – wohlgemerkt diese 250 Dollar gelten pro Person!

Wirklich ein purer Napp, der hier betrieben wird, um die Unsicherheit der Leute auszunutzen. Denn auf der ganzen Seite findet sich kein einziger Hinweis darauf, wo man den Registrerungsprozess denn durchführen kann – alleine das spricht schon eine deutliche Sprache, wo hier der Zweck der Seite liegt.

Also Finger weg von http://www.esta.us!

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Die Spätzlegabel – UEFA-Cup GP, ST 1: FC Sevilla.

Heute mal ein Eintrag nur der Chronistenpflicht wegen – schließlich gab es ja nix zu sehen und wird es auch nicht in der Zusammenfassung, da diese Sevillanesen leider keine TV-Bilder unterbringen konnten aufgrund uralter Rechtsstreitigkeiten. Nuja, Shit happens – einen Erfolg gab’s eh nicht zu bestaunen.

UEFA Cup Gruppenphase, 1. Spieltag:
FC Sevilla – VfB Stuttgart 2:0 (2:0)

Im Grunde ist das Spiel ja schon mit einem Wort abgehakt: Lehrgeld – wenn man das ganze positiv formuliert. Wenn man es pessimistisch betrachtet, kann man es nach den Ticker-Kommentaren wohl auch so betrachten, dass wir einfach hoffnungslos unterlegen waren und gegen wirklich stark aufspielende Sevillaner vor allem in der ersten Hälfte kaum eine Schnitte hatten, zumal die ganze Geschichte schon nach einer guten Viertelstunde gegessen war, nachdem erst ein Freistoß von Romanic und dann eine Minute später noch ein Kopfball von Renato den Weg ins Tor fanden. Danach hatte der VfB zwar wohl auch seine Chancen, konnte aber die Sevillos nie ernsthaft gefährden.

Letzten Endes ist aber nicht wirklich viel passiert, denn wenn man ehrlich ist, dann war diese Niederlage beim am höchsten gesetzten Gegner schon halbwegs einkalkuliert. Die relevanten Spiele kommen nun erst, wenn es zu Hause gegen Belgrad und Lüttich geht und dazwischen noch der Auswärtsauftritt bei Genua ansteht. Bei einem Heimsieg gegen Belgrad (die heute zu Hause gegen Genua 1:2 verloren) wäre man absolut im Soll und hätte in den beiden letzten Spielen noch alle Karten in der eigenen Hand.
Ich hoffe lediglich, dass die zwei Niederlagen in Folge keinen allzu großen Knacks im Selbstvertrauen des Teams hinterlassen werden. Chance zu Wiedergutmachung besteht ja dann schon wieder am Sonntag gegen Bochum, bevor die Liga in eine englische Woche geht, in der mit dem HSV und dem Effzeh zwei Teams warten, bei denen es derzeit ziemlich rund läuft. Wieder mal viele Brocken, die es aus dem Weg zu räumen gilt – und nach dieser Woche und quasi einem Drittel der Saison kann man dann auch besser einschätzen, wo man stärkemäßig in dieser Liga einzuordnen ist.

UEFA-Cup, Gruppe C:

1. Sevilla – 3 – 2:0
2. Genua – 3 – 2:1
3. Lüttich – 0 – 0:0
4. Belgrad – 0 – 1:2
5. Stuttgart – 0 – 0:2

2. Spieltag, 06. November: VfB Stuttgart – Partizan Belgrad
3. Spieltag, 27. November: Sampdoria Genua – VfB Stuttgart
4. Spieltag, 03. Dezember: spielfrei
5. Spieltag, 18. Dezember: VfB Stuttgart – Standard Lüttich

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Das Ohrgäbelchen #05: Kings of Leon.

Titel: Closer
Künstler: Kings of Leon
Album: Only by the Night
Highlights: Closer; CrawlSex on Fire; Use Somebody [und die Songs die danach auf dem Album noch kommen ;-)]
Referenzen: Razorlight; Creedence Clearwater Revival; My Morning Jacket; Bruce Springsteen
Hörproben: www.myspace.com/kingsofleon
Notizen: Die Kings of Leon gehören zu den Bands, die in den vergangenen Jahren wohl eine der beeindruckendsten Entwicklungen vollzogen haben. Während man noch mit hartem, rotzigen Garagen-Rock im Stile der Strokes debütierte, entwickelte sich der Stil im Laufe der mittlerweile vier Alben immer wieder zu einer ganz eigenen Spielart des klassischen Rocks. Eine Art von Musik bei deren Hören ich immer nur zu einer simplen Beschreibung komme: „Sehnsucht“. Das liegt einerseits sicherlich an Caleb Followills sehr dominantem Stimmorgan, aber auch am treibenden, ins Weite reichenden Sound der Kings of Leon. Der Vorgänger „Because of the times“ brauchte seine Zeit zum Wachsen und wurde dann zu einem meiner Lieblingsalben – bei ObtN bin ich mir sicher, dass es jetzt schon ein Klasse-Album ist.

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Dochlustig lernt laufen.

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Das Ohrgäbelchen #04: Fleet Foxes.

Titel: White Winter Hymnal
Künstler: Fleet Foxes
Album: Fleet Foxes
Highlights: Ragged WoodsHe doesn’t know why; White Winter Hymnal und eigentlich das ganze Album
Referenzen: The Shins; Band of Horses; Crosby, Stills, Nash & Young; Beach Boys; My Morning Jacket
Hörproben: www.myspace.com/fleetfoxes
Notizen: Jaja, wieder eine dieser üblichen langhaarigen, schlechtrasierten, verschroben Indie-Folk-Pop-Bands, die irgendwo aus den Untiefen irgendeines amerikanischen Probenraums auftauchen und meinen, dass die Leute sie gut fänden. Und in der Tat, bei mir ist das auch der Fall, schließlich liebe ich genau diese Art von Musik, wie sie auch die Shins oder Band of Horses machen. Zauberhafte Melodien, perfekt harmonierende Gesänge, abwechslungsreich arrangierte Instrumentierung und ein einfach wunderbarer Vibe, der sich durch das ganze Album zieht, so dass man sich am liebsten in diese Musik einwickeln möchte, weil sie einem beim Hören schon so gut tut. Die fünf Jungs aus Seattle zelebrieren hier die große Geste im kleinen Rahmen und nehmen dabei Anleihen bei verschiedensten Einflüssen des Pop/Rock/Folk-Genres. Ganz, ganz toll!

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PS: Wie Euch vielleicht schon aufgefallen ist, gibt es in meiner Sidebar jetzt auch ein neues kleines Feature, in dem meine letzt gehörten Songs aufgeführt sind. Das ist zwar nur bedingt korrekt, da ich meine Musik meistens über den MP3-Player, per USB-Stick über meinen DVD-Player oder aber über Dinge wie youtube oder myspace höre, die last.fm nicht auslesen kann – aber ab und an höre ich dann doch mal so Musik, dass dieses feine Tool etwas damit anfangen kann. Vielleicht gibt es ja ein wenig Inspiration.
Ansonsten kündige ich aber schon mal an, dass der Musik-Anteil in diesem Blog in den nächsten Tagen verhältnismäßig groß werden wird.

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