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Kurz Aufgepickt: Der Love-Guru.

 Und weiter geht es mit der Kino-Offensive.

Der Love-Guru
Penis-Komödie, USA 2008

Es scheint mir fast so, als ob eine direkte Korellation zwischen der Zahl der Filme, die ich sehe und meinem persönlichen Wertungsempfinden bestehen würde. Zumindest kann ich mir kaum vorstellen, dass ich einen Film wie Der Love Guru vor ein paar Jahren, als ich noch ungefähr wöchentlich und nicht nur zweimonatlich ins Kino gegangen bin, so protestlos hingenommen hätte. Anyway. 
„Der Love Guru“ ist nämlich mehr oder weniger ein albernes Maskierungs- und Peniswitzspektakel, das ein wenig so wirkt als hätte man die Stärken der Austin Powers-Filme abgeschöpft und den Rest in einen Mixer mit ein paar Bollywood-Klischees gesteckt, woraus dann eben jene Mike Myers-Produktion entstanden ist.
Gerüchteweise soll es wohl so gewesen sein, dass Myers eigentlich einen anderen Film drehen wollte, der aber vom Studio abgelehnt wurde, so dass er stattdessen den Love-Guru machte, um seine vertraglichen Pflichten zu erfüllen. Ob das stimmt, keine Ahnung, aber es  würde zumindest ein bisschen die weitestgehende Uninspiriertheit erklären.
Dennoch muss ich dem Film auch einige gute Momente zugestehen, wie z.B. fast alles was mit Jaques „Le Coq“ Grande (klasse: Justin Timberlake) zu tun hatte, ebenso wie die Sequenzen mit den beiden Sportkommentatoren (und in diesem Zusammenhang auch die Animationen der Vereinswappen). 

Und auch insgesamt habe ich mich erstaunlich wenig unwohl gefühlt, was vielleicht mit meiner weitestgehenden Abstinenz aus den hiesigen Kinosälen zu tun haben könnte, und ich mich so einfach freute, mal wieder die popcornundnachosmitkäsesoßegeschwängerte Luft eines Lichtspieltheaters atmen zu können. Anyway.

Erwähnenswert sind sicherlich neben Timberlake noch ein paar weitere Auftritte im Film: die besabbernswerte Jessica Alba, die hier wieder einmal das Eyecandy geben darf; Daily Show-Reporter John Oliver als etwas überdrehter Manager mit dem überaus kreativen Namen Dick Pants (Kollegin Samantha Bee hatte zudem einen Miniauftritt); der exzellente Host des exzellenten Colbert Reports Stephen Colbert als durchgeknallter Sportreporter Jay Kell; Jim Gaffigan, der einigen vielleicht aus der hier schon besprochenen schönen Serie My Boys bekannt ist, als seriöserer Co-Kommentator; und Omid Djalili als einer der diversen Gurus – Djilali sollte man mal in seiner nach ihm benannten Sketch-Show gesehen haben, die zuletzt am späten Sonntagabend im WDR lief. Über Kingsley lege ich mal den Mantel des Schweigens.

Mit sehr viel Wohlwollen und Altersmilde, sowie in Anbetracht der vielen Gastauftritte bin ich daher mal nicht ganz so streng.

Meine Wertung: 4 von 10 Penis-Gabeln

PS: Zumindest die zwei Teenager-Mädels in der Reihe hinter uns, die vermutlich wegen JT gekommen waren, hatten einen Heidenspaß bei den vielen pubertären Witzchen und Penisanspielungen.

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