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Hirngabels kleiner Serienguide zur Season 10/11 – Vol. 3

Krankheitsbedingt hat sich der letzte Teil meines Serienüberblicks leider doch noch ein wenig verspätet. Immerhin hatte ich so die Zeit noch ein paar „Nachträge“ zu sammeln, die ich im ersten Teil vergessen hatte zu erwähnen. Man kann ja auch nicht immer den kompletten Überblick behalten…

Nachträge, der Serien, die ich kurz begonnen habe im Laufe der Season:

– The Whole Truth
Eine Gerichtsserie, die damals unter der Prämisse an den Start ging „beide Seiten“ zu zeigen und entsprechend sowohl die jeweilige Verteidigung als auch die Anklage eines bestimmten Falls zeigen. War dann aber letztlich doch irgendwie eine recht uninteressante klassische Gerichtsserie mit blassen Figuren. Wurde dementsprechend auch schon nach wenigen Folgen wieder abgesetzt.

– Body of Proof
Eine menschlich kaputte Medizinerin, die schwierige Fälle trotzdem löst. Boooring.

– Monroe
Ein menschlich kaputter Mediziner, der schwierige Fälle trotzdem löst. Britisch. Boooring.

– Camelot
Mal wieder eine Adaption des Ritter der Tafelrunde-Stoffs rund um König Arthur, Merlin & Co. Schaut nicht schlecht aus nach zwei Folgen und hat mit Eva Green und Joseph Fiennes schon mal zwei tolle Schauspieler auf seiner Seite. Muss nur schauen, ob ich auf Dauer Lust auf solchen Historienstoff habe.

– Skins US
Das vielgelobte Original kenne ich nicht. Die US-Version von MTV war mir irgendwie zu blöde. Nicht so meins.

– Outlaw
Den Piloten dieser Serie, in der Jimmy Smits einen frustrierten und neu startenden Ex-Verfassungsrichter spielte, fand ich eigentlich ziemlich gut. Aber bevor ich die Serie zeitlich wieder weiter verfolgen konnte war sie auch schon wieder abgesetzt.

– Lone Star
Ebenfalls rasant abgesetzt wurde diese Serie von FOX, die es auf gerade mal zwei Folgen brachte. Schade, da ich die Serie durchaus mochte, aber auch irgendwie verständlich, da ein „Con Man“, der relativ normale Leute um ihr Vermögen bringt, als Hauptfigur eben nur so bedingt tauglich ist.

– An Idiot Abroad
Ich mag ja Ricky Gervais eigentlich sehr und Extras war nun mal grandios. Aber schon den Zeichentrick  „The Ricky Gervais Show“ mochte ich gar nicht und auch „An Idiot Abroad“ traf nicht so richtig meinen Nerv. Es hatte zwar teilweise seine Momente, aber eben auch viel sehr zähes und mäßig witziges, wenn er und Stephen Merchant Karl Pilkington durch die Welt jagen.

– Treme
Beim Versuch den Piloten der neuen Serie von den The Wire-Macher zu schauen, bin ich leider damals eingepennt. Danach habe ich einen zweiten Versuch aus Zeitgründen aufgeschoben. Die Serie um das Leben in New Orleans steht allerdings nach wie vor auf meiner Liste und wird nachgeholt.

– Chaos
Sehr unterhaltsamer Pilot über eine Spionageabteilung der CIA, die eher unorthodox vorgeht. Hat aber noch Luft nach oben.

– Workaholics
Gerade eben mal in den Piloten dieser Comedy Central-Comedy reingeschaut. Fäkalwitze, Drogenkram – not my cup of tea.

– Being Human
Reingeschaut habe ich in diese US Adaption noch nicht, aber der Pilot liegt hier noch rum. Eine WG bestehend aus Vampir, Werwolf und Geist ist allerdings auch nicht so unbedingt meins…

– The Killing
Noch nicht reingeschaut, aber die Lobeshymnen der letzten Tage waren kaum zu überlesen.

– Breaking In
Auch noch nicht reingeschaut, aber auch hier klangen die ersten Meinungen sehr vielversprechend.

Ein zusätzlicher Nachtrag muss zudem sein, da ich eine Serie, von der ich immerhin zehn Folgen gesehen habe, leider in der eigentlichen Liste vergessen habe.

Haven
Die SyFy-Channel-Serie Haven habe ich ziemlich regelmäßig geschaut, bis es dann an einem Punkt zeitlich nicht mehr passte, woraufhin die weiteren Folgen erst einmal liegen blieben und bis heute nicht nachgeholt wurden. Das ist natürlich kein wirkliches Pro-Argument für die Serie, dennoch fand ich diese Adaption der Stephen King-Geschichte „Colorado Kid“ beileibe nicht schlecht. Sie wird sicherlich weitergeschaut, da es eben eine der wenigen Serien aus dem Mystery-Genre ist, die derzeit läuft und man teilweise durchaus Spaß an der Ermittlung der bizarren Zwischenfälle in der Kleinstadt Haven haben kann.

Fazit: 6 von 10 Gabeln

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Nun aber zum relevanten Teil, dem oberen Drittel meiner Serienneustarts der TV-Season 2010/11. Aus der angekündigten Top10 ist im Übrigen eine Top12 geworden, da mir doch tatsächlich noch zwei großartige Serien entfallen waren, die schon einige Monate alt sind.

Wie schon vorher erwähnt, kann die Reihenfolge der Serien auch hier als grob aufsteigend interpretiert werden, wobei die Einstufungen sicherlich nur so ungefähr zu nehmen sind und gerne mal nach Tagesform variieren können. Aber zumindest einen Anhaltspunkt sollte es geben. Ansonsten ist die Kommentarfunktion natürlich immer gerne dafür offen, mir weitergehende Fragen zu stellen. =)

=> Teil 1
=> Teil 2

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No Ordinary Family
Schrieb ich vorher davon, dass The Cape sich teilweise zu ernst nimmt, kann man das von No Ordinary Family nicht behaupten – obwohl sich die Serie tatsächlich durchgehend ernst nimmt.
NOF verzichtet allerdings auch grundsätzlich trotz Superkräfte nahezu komplett auf die Comic-Elemente, die bei der NBC-Serie doch sehr dominant sind.
No Ordinary Family ist hingegen zwar eine Superhelden-Geschichte, aber inszeniert als relativ klassisches Familien-Drama in traditionellem US-Vorstadt-Setting.
Die Familie Powell erleidet auf einer Reise im Amazonas einen Unfall, bei dem alle Familienmitglieder auf mysteriöse Art „kontaminiert“ werden und im Anschluss plötzlich jeder Superkräfte entwickelt.
Die Serie zeigt, wie Sie diese Fähigkeiten Stück für Stück kennenlernen und versuchen einerseits im Alltag damit klar zu kommen, aber auch ihre Kräfte zu nutzen. Zudem stellen sie fest, dass sie (natürlich) nicht alleine sind.
Mit Michael Chiklis (The Shield), Julie Benz (Dexter) und Autumn Reeser (The O.C.) bietet die ABC-Serie zudem einen ziemlich beeindruckenden Cast auf. Nur mit Stephen Collins (Reverend Camden aus „Eine himmlische Familie“) kann ich mich immer noch nicht anfreunden.

Fazit: 8 von 10 Gabeln


Terriers
Seit der ebenso kurzlebigen, wie großartigen Serie „Knights of Prosperity“ bin ich ein ziemlicher Fan des damaligen Hauptdarstellers Donal Logue, so dass ich mich immer wieder freue, wenn er in Serien aktiv ist, wie z.B. zuletzt für einige Folgen der ebenfalls leider nicht sonderlich langlebigen Serie Life.
Dementsprechend war ich sehr erfreut, als ich mitbekam, dass er in der Serie Terriers auf dem kleinen Sender FX wieder eine Hauptrolle übernehmen würde. Er spielt hier den klassischen Haudegen-Ex-Cop, dessen Leben in Trümmern liegt und der versucht, seine Alkoholabhängigkeit in den Griff zu bekommen.
Gemeinsam mit seinem besten Kumpel, einem Ex-Kleinkriminellen, macht er sich als unlizensierter Privatdetektiv selbständig.
Die Serie balanciert recht stark zwischen ziemlich witzigen Momenten, wie auch recht harten, teils eher schwer verdaulichen Sequenzen, was die Serie in meinen Augen sehr unwiderstehlich gemacht hat.
Das Gesamtpublikum hat das leider nicht so gesehen und so konnten die Quoten die Senderverantwortlichen leider nicht davon überzeugen, die Serie nach Staffel 1 fortzuführen.
Dennoch würde ich auf jeden Fall empfehlen, hier reinzuschauen, falls jemanden die Beschreibung anspricht.

Fazit: 8 von 10 Gabeln

How TV Ruined Your Life
Der Titel nimmt im Vergleich zu allen anderen in dieser Liste definitiv eine Ausnahmestellung ein, handelt es sich doch um die einzige Show aus dem Bereich „Non Fiction“.
Die BBC Two-Show, die von Charlie Brooker geschrieben, produziert und auch „moderiert“ wird, befasst sich mit den Effekten, die das Fernsehen auf unser Leben hat.
Ich habe es mal mit den Worten bezeichnet „Twitter als Fernsehshow“, was ich auch immer noch einigermaßen treffend finde, da Brooker relativ süffisant und teils recht aggressiv gewisse Auswüchse des TVs kritisiert bzw. sich darüber lustig macht, in einer aneinandergereihten Clip-Schnipsel-Sammlung.
Manchmal macht es sich Brooker natürlich relativ leicht, aber alles in allem ist das doch sehr unterhaltsam und teilweise durchaus ein wenig erschreckend.

Fazit: 8 von 10 Gabeln

 

Raising Hope
Wenn ich Raising Hope als Mischung aus „Malcolm in the Middle“ und „My Name is Earl“ bezeichnen würde, würde ich es mir ziemlich leicht machen – wäre aber vermutlich auch relativ nah an der Wahrheit dran, denke ich.
Das Setting der Serie klingt dabei eher schwer verdaulich und würde man vermutlich nicht unbedingt bei den beiden genannten Referenzen verorten:
„Junger Mann ohne große Ausbildung aus dysfunktionaler Familie schwängert bei einem One Night Stand eine Frau, die sich als Mörderin herausstellt und wird dazu gezwungen, das Kind alleine aufzuziehen, ohne Job und ohne Zukunftsperspektiven.“
Wenn man dann aber berücksichtigt, dass die Serie von Greg Garcia geschaffen wurde, dem Mann hinter „My Name is Earl“, dann sollte man schon eine bessere Idee davon bekommen, wie der Wind hier weht.
Wer also mit den beiden oben erwähnten Serien seinen Spaß hatte, der wird auch hier nicht zu kurz kommen. Zudem spielt Kate Micucci mit.

Fazit: 8 von 10 Gabeln


Mr. Sunshine
Der Titel der besten 22 Minuten-Serie geht allerdings trotz der positiven Worte an eine andere Serie und zwar das neue Matthew Perry-Vehikel „Mr. Sunshine“.
Der frühere Friends-Star Perry hat sich in den letzten Jahren ähnlich rar gemacht wie Kollege Le Blanc, wenn auch mit Studio 60 at Sunset Boulevard in jüngerer Zeit noch einmal recht öffentlichkeitswirksam.
Es steht zu hoffen, dass ihm mit dem neuen Projekt Mr. Sunshine, bei dem er auch als Autor und Produzent involviert ist, etwas mehr Erfolg beschieden ist.
Die Serie, in der es um den Manager einer großen Sport- und Veranstaltungshalle und das dort arbeitende Team geht, hätte es sicherlich verdient – und das nicht nur weil neben Perry auch noch Andrea Anders (Better off Ted) zu sehen ist.
Der Humor ist teilweise etwas schräg, aber eben nicht zu schräg, um eine zu große Zahl von Zuschauern zu verschrecken. Zudem ist sie als Single Cam-Show insgesamt ziemlich frisch inszeniert und wirkt erfreulicherweise wenig abgelutscht.

Fazit: 8 von 10 Gabeln

 

Harry’s Law
Die Namensgeberin der Serie ist Harriet Korn, eine einstmals sehr erfolgreiche Anwältin, die aber die Freude an ihrem Beruf verloren hat und sich mit einer kleinen Kanzlei (die gleichzeitig noch Schuhladen ist) als Verteidigerin in einer recht heruntergekommenen Gegend selbständig macht, um ihrem Leben wieder mehr Sinn zu verleihen.
Keine der Serien von David E. Kelley habe ich dauerhaft verfolgt (am ehesten noch damals den Klassiker Picket Fences im Sat1-Nachmittagsprogramm), aber wohlgefühlt habe ich mich in seinen Serien durchaus immer, egal ob es erwähnte Picket Fences, Boston Public oder Boston Legal war (Ally MacBeal habe ich nie wirklich gesehen).
Harry’s Law ist nun die erste seiner Serien, die ich tatsächlich von Anfang an schaue und fühle mich auch hier absolut wohl. Im Mittelpunkt steht natürlich die grandiose Kathy Bates als äußerst bissige und sarkastische Harriet Korn, aber auch der Support-Cast, vor allem mit Harriets Associates, ist rundum gelungen besetzt.
Sehr gefreut habe ich mich zudem über ein Wiedersehen mit Jordana Spiro, die mir bei My Boys schon sehr gut gefallen hat.
Wenn man Kelley-Serien kennt, dann weiss man was man zu erwarten hat – und bekommt das hier auch absolut geliefert.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

 

The Good Guys
Man mag mich vielleicht dafür kritisieren, dass ich The Good Guys so hoch einstufe, aber das ist nun mal die Serie, die mich im vergangenen Jahr am meisten und konstantesten zum Lachen gebracht hat.
The Good Guys ist dabei eine ziemlich klassische Buddy-Comedy, mit Colin Hanks und Bradley Whitford einigermaßen prominent besetzt. Der frühere Star-Polizist Dan Stark (Whitford) lebt nur noch in seiner glorreichen Vergangenheit, muss sich aber im Heute gemeinsam mit seinem jungen pflichtbewussten Kollegen Jack Bailey um Haushaltsdiebstähle und ähnlichen Kleinkram kümmern.
Das Spannungsfeld zwischen dem alten, gerne improvisierenden Haudegen und dem verstockten, korinthenkackenden Jungen ist natürlich klar abgesteckt und dementsprechend einigermaßen aus diversen Vorbildern bekannt.
Und dennoch macht es eben einfach einen Riesenspaß, weil die Chemie in der Serie stimmt, Whitford ein Knaller ist und die Inszenierung absolut gelungen ist. Zudem ist der Soundtrack zum Niederknien. Achja, und Jenny Wade (Reaper) gibt’s ja auch noch.
Der Intro-Song sorgt zudem alleine schon für gute Laune. Schade, dass Fox sie nach Staffel 1 wieder abgesetzt hat.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

 

Rubicon
Ebenfalls schon direkt nach der ersten Staffel abgesetzt wurde diese Serie vom kleinen Sender amc, der in den letzten Jahren schon mit den Eigenproduktionen Mad Men und Breaking Bad Aufsehen in der TV-Landschaft erregen konnte.
Auch bei Rubicon lag es, zumindest in meinen Augen (sonst würde sie ja nicht erst hier erwähnt), definitiv nicht an der Qualität.
Das Problem an Rubicon war allerdings mit Sicherheit für viele Zuschauer, dass recht wenig offensichtliches passiert. Rubicon ist in der Tat eine extrem dialoglastige, humorfreie Serie, in der es um Will Travers, einen talentierten politischen und wirtschaftlich Analysten, geht, der für die Firma API Analysen verfasst und im Laufe der Serie immer tiefer in eine mögliche Verschwörung gezogen wird.
Die Serie ist wie gesagt sehr ruhig, sehr dialoggetrieben, besticht aber durch eine extrem dichte Spannung, gute Charaktere und eine dennoch fesselnde Story.
Wer auf Politthriller wie „Die Unbestechlichen“, „Thirteen Days“ oder „Die drei Tage des Kondors“ steht, der sollte auf jeden Fall mal einen Blick in die 13 Episoden von Rubicon werfen.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

Trailer:

 

The Defenders
Auch für die Einordnung dieser Serie mag ich vielleicht ein bisschen Prügel beziehen. Aber „The Defenders“ zählt für mich unter den Serienneustarts einfach zu den stimmigsten Unterhaltungsserien.
Das beginnt natürlich in erster Linie mal beim Cast, denn das Hauptduo ist mit Jerry O’Connell und erst recht James Belushi mal richtig hochkarätig besetzt – zudem harmonieren die beiden dann auch noch prächtig miteinander!
Aber auch die sehr temporeiche Inszenierung macht sehr großen Spaß und stellt für mich perfektes „Zurücklehnen und genießen-TV“ dar.
Leider sieht es die Mehrheit der Zuschauer nicht so, so dass eine zweite Season des Remakes einer Serie aus den 60ern momentan sehr unwahrscheinlich ist.
Sehr schade, nicht nur weil es ein (fantastisches) Revival des Duos Belushi und Dan Akroyd zu bestaunen gab.
Achja, bei The Defenders geht es im Übrigen um ein Duo zweier Rechtsanwälte, die in Las Vegas ihre Kanzlei haben, und dementsprechend spezielle Fälle zu lösen bzw. zu verteidigen haben. Ein klassisches Anwalt-Procedural also so gesehen – aber eben eines der unterhaltsamsten seiner Art.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

Promo:

 

Sherlock
Der zweitbeste britische Serienneustart der letzten Monate stammt aus der Feder von zwei Doctor Who-Autoren – einer Serie, die wohl eine große Menge von Fans hat, die ich selbst aber nie sah.
Nachdem ich nun Sherlock, das neue Projekt von Steven Moffat und Mark Gatiss, gesehen habe, komme ich durchaus ins Überlegen, dies bei Gelegenheit mal nachzuholen.
Denn die moderne Adaption des klassischen Stoffs von Sir Arthur Conan Doyle, die im vergangenen Sommer auf BBC ausgestrahlt konnte mich wirklich beinahe restlos überzeugen. Vor allem Bendedikt Cumberbatch als Sherlock Holmes brilliert geradezu in seiner Rolle, aber auch die sehr moderne, frische, aber auch intelligente Inszenierung weiß sehr zu überzeugen.
Einziger Wermutstropfen ist lediglich, dass es sich bei „Staffel“ 1 um gerade mal 3 Episoden handelt. Dementsprechend fällt die Serie hier schon ein bisschen aus dem Rahmen, zumal die Lauflänge der einzelnen Episoden mit 90 Minuten im Grunde mehr Spielfilmcharakter hatte.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

Trailer:

 

 

Luther
Gerade hatte ich schon erwähnt, dass es für Sherlock nur zu Platz 2 unter den britischen Serienneulingen gereicht hat und das lag an der BBC-Produktion Luther.
Als ich erstmals, eher versehentlich und ohne Vorwissen reinschaute, unterlag ich der Annahme, dass es sich hier um irgendeinen Historienschinken zum Thema Martin Luther handeln würde. Doch weiter hätte ich kaum daneben liegen können, denn Luther entpuppte sich als ziemlich toughe Cop-Serie, in der die namensgebende Hauptfigur ein Kriminalkommisar namens John Luther ist.
Die Serie beginnt im Grunde, als Luther gerade wieder in den Dienst zurückkehrt, nachdem er bei einem früheren Fall einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, mit dessen Nachwirkungen er nun noch immer zu kämpfen hat, da sie auch sein Privatleben nach und nach zerstört haben.
Nun könnte man meinen, dass es sich hier um ein klassisches „Genius Cope gone rogue“-Schema handelt, bei dem er nun mit jedem Fall wieder sowohl mit inneren Dämonen, als auch mit seinen Vorgesetzten zu kämpfen hat, die Fälle letztlich aber eben doch löst.
Und dem ist tatsächlich zu Beginn der Staffel auch so, doch so grob ab der vierten von 6 Folgen dreht sich der Wind der Serie plötzlich und alles wird auf einmal immer verwobener und in sich zusammenhängender, was mich persönlich doch ziemlich weggeblasen hat, da die Inszenierung der Serie einen doch extrem fesselte.
Schuld daran ist auch hier wieder mal die Hauptfigur, die grandios von Idris Elba (The Wire) dargestellt wird und dem klischeebehafteten gebrochenen Cop ordentlich Tiefe verleiht.
Die Serie Luther ist allerdings auch wieder mal ein Beweis dafür, dass geniale Ermittler durchaus auch von ihren „Gegnern“ profitieren, und so ist das auch hier mit Ruth Wilson, die die sehr seltsame und mysteriöse Alice überragend gut spielt.
Da die Quoten leider nur so mittelmäßig waren gibt es in Season 2 ersteinmal lediglich zwei weitere 60 Minuten lange Episoden.

Fazit: 9 von 10 Gabeln

Trailer:

 

Boardwalk Empire
Während ich bei allen anderen Serien über die jeweilige Einordnung problemlos diskutieren kann, gab es bei einer Serie keine Frage und das ist, vermutlich wenig überraschend, die Nummer 1: Boardwalk Empire.
Die HBO-Serie mit Steve Buscemi in der Hauptrolle hat in der Tat nicht umsonst zwei der wichtigsten Golden Globes in diesem Jahr abräumen können, denn sie ist in der Tat einfach von vorne bis hinten großartig.
Das fängt auch hier wieder mal bei den Darstellern an, aus denen natürlich der wunderbare Steve Buscemi herausragt und nun endlich mal die Lorbeeren einsammeln kann, die er schon lange verdient hätte. Aber auch der Supporting Cast ist durchgängig exzellent.
Aber auch alle anderen Elemente wie das 20er-Jahre-Design, die Story um den korrupten Schatzmeister von Atlantic City zu Zeiten der Korruption, die Dialoge, sind durchgängig hochgradig exzellent und stellen wieder einmal unter Beweis, dass Serien im Gegensatz zu Filmen einfach gewisse Vorteile genießen, was Charakterentwicklungen und Storylines angeht.
Und da ich eben ohnehin ein großer Fan des Mafia-Genres bin, komme ich nicht umhin hier die volle Punktzahl zu zücken. Unbedingte Sehempfehlung.

Fazit: 10 von 10 Gabeln

Trailer:

 

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